St.-Aegidius-Kirche Hirschau

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St. Aegidius
St.-Aegidius-Kirche Hirschau 2019.jpg
Andachtsstätte
AdresseKirchplatz 4
72070 Tübingen
Webhttps://katholisch-tue.de/gemeinden/st-aegidius
St. Ägidius von Nordwesten im April 2022
von Nordosten im Februar 2007
Westwerk und Eingang der Kirche, Januar 2020

Die katholische St.-Aegidius-Kirche steht in der Mitte des Ortsteils Hirschau.


Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrer heutigen neugotischen Gestaltung entstand sie 1851/1852 durch den Neubau des Langhauses und Chors nach einem Entwurf des württembergischen Baubeamten Theodor von Landauer. Von der Vorgängerkirche, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde, stammt noch der (schiefe) Turm. Gebaut ist er als Wehrturm, der den Hirschauern in Kriegszeiten als Bergfried diente. 1780 bekam er den heutigen vierseitigen Helm.

Größere Renovierungen erlebte die Kirche Anfang des 20. Jahrhunderts und dann wieder zwischen 1948 und 1960. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Seitenemporen entfernt und eine Holzkassettendecke eingezogen. 1948 wurden die neugotischen Altäre entfernt und der Altarraum neu gestaltet. Um 1960 wurde die Kanzel entfernt, eine neue Decke eingezogen und die Empore umgestaltet. Die letzte Renovierung zur heutigen Gestalt (mit einem gläsernen Windfang) erfolgte 2003/2004.

Im Chor, an den Seitenaltären und an den Seitenwänden befinden sich mehrere schöne Heiligenfiguren. Hervorzuheben sind besonders eine Statue des Kirchenpatrons, des Hl. Ägidius, Darstellungen des Hl. Petrus, der Hl. Barbara, der Hl. Margarethe, eine Kreuzigungsgruppe und eine Muttergottesstatue, alle aus der Zeit um 1500.

Die Kirchenfenster des Ulmer Künstlers Wilhelm Geyer von 1948 gehören zu dessen herausragenden Werken und gelten als künstlerisch sehr gelungen. Bei vormittäglichem Lichteinfall wirken die Chorfenster mit ihren Blau-Violett-Tönen besonders eindrucksvoll. Geyer gestaltete 1955 auch die Chorfenster des Rottenburger Doms[1] und 1961/64 die Chorfenster der Johanneskirche Tübingen.[2]

Der Heilige Ägidius von St. Gilles (s. Quellen) war ein griechischer Kaufmann, Abt eines Klosters in Südfrankreich und als einer der "Vierzehn Nothelfer" im Mittelalter sehr populär.

Kirchengemeinde Hirschau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirschau gehörte kirchlich einst teils zu den Pfarreien Sülchen (Rottenburg), teils zur Pfarrei auf dem Wurmlinger Berg. Seit 1461 ist es selbständige Pfarrei. Viele Jahrhunderte, bis zur Säkularisation wurde die Seelsorge von Geistlichen des Klosters Kreuzlingen am Bodensee wahrgenommen. Aufgrund seiner langen Zugehörigkeit zu Vorderösterreich war Hirschau bis zum 2. Weltkrieg praktisch rein katholisch. Heute umfasst die Kirchengemeinde mit rund 1200 Katholiken etwas mehr als ein Drittel der Einwohnerschaft des Ortes, der in den letzten Jahrzehnten sehr gewachsen ist und politisch seit der Gemeindereform von 1972 zu Tübingen gehört. Kirchlich ist der Pfarrer der Tübinger Johannesgemeinde zugleich Pfarrer von Hirschau. In Hirschau wohnt im Pfarrhaus eine Pastoralreferentin mit ihrer Familie, die einen Aufgabenschwerpunkt als Ansprechperson in Hirschau hat.

Das Pfarrhaus ist in der Kingersheimer Straße 52.

Weblinks, Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]