Königliche Jagdhütte

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Königliche Jagdhütte

Die Königliche Jagdhütte wurde 1888 auf der Hochebene des Steingart durch den damaligen Kronprinzen Wilhelm von Württemberg als geräumiges Blockhaus erbaut. Die Hütte fiel wohl bewusst bescheiden aus, weil sich der auf Sparsamkeit bedachte Prinz sich nicht dem Vorwurf aussetzen wollte, er habe zu viel Geld ausgegeben. Die Hütte war über längere Zeit gesellschaftlicher Mittelpunkt des jagdlichen Geschehens.[1]

Der königliche Oberförster Münst schrieb dazu in der Revierchronik: "Die Hütte - eine Blockhütte nach Schweizer Stil - enthält ein hübsches Wohnzimmer für den Prinzen selbst, ein Vorzimmer, welches zugleich Küche ist, einen Keller, Pferdestall, eine Wagenremise. Die Hütte, welche heizbar ist, ist einfach, aber hübsch möbliert und mit Hirschgeweihen dekoriert." Es gab sogar ein königliches Plumpsklo zu erwähnen, das heute noch vorhanden ist.[2]

Die Jagdhütte war ein Lieblingsort des Königs, der seine Regierungsgeschäfte bequem vom Schönbuch aus führenden konnte, denn über den Postbotenweg erhielt er Nachrichten aus der Residenz. Ins Gästebuch eingetragen hat sich 1893 Kaiser Wilhelm II., als auch die Kaiserlinde gepflanzt wurde.

Nach der Abdankung Königs Wilhelms II. wurde die Jagdhütte keineswegs geschlossen, und im Gästebuch sind weiterhin Jagden und Feste aufgelistet, jetzt mit Forstleuten, Waldarbeitern und Jägern mit deren Gästen. Häufiger Gast war später auch Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, der nicht selten an Wochenenden Politik von der königlichen Jagdhütte aus betrieb.

Quellen