Bearbeiten von „Kelten“
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[[Datei:Celts in Europe-fr.svg|mini|Verbreitung keltischer Völker und Sprachen: | [[Datei:Celts in Europe-fr.svg|300px|mini|Verbreitung keltischer Völker und Sprachen: | ||
Gelb: Gebiet der Hallstattkultur im 6. Jh. v.Chr., <br> | Gelb: Gebiet der Hallstattkultur im 6. Jh. v.Chr., <br> | ||
Hellgrün: Größte keltische Ausdehnung um 275 v.Chr.; <br> | Hellgrün: Größte keltische Ausdehnung um 275 v.Chr.; <br> | ||
Mittelgün: Die sechs „Keltischen Nationen“ mit keltischen Sprachen in der | Mittelgün: Die sechs „Keltischen Nationen“ mit keltischen Sprachen in der Neuzeit, <br> | ||
Dunkelgrün: Heutiges Verbreitungsgebiet keltischer Sprachen]] | Dunkelgrün: Heutiges Verbreitungsgebiet keltischer Sprachen]] | ||
[[File:Grabhügel.jpg|mini | [[File:Grabhügel.jpg|mini|Grabhügel in Kilchberg aus dem 8.-6. Jahrhundert v.Chr.]] | ||
[[File:Steinkopie der Steinstele eins Mannes aus Hirschlanden bei Leonberg im Museum der Uni Tübingen (MUT), 6.-5. Jh. v. C..JPG|thumb|Steinstele eines Mannes im | [[File:Steinkopie der Steinstele eins Mannes aus Hirschlanden bei Leonberg im Museum der Uni Tübingen (MUT), 6.-5. Jh. v. C..JPG|thumb|260px||Steinstele eines Mannes im Schlossmuseum, 6.-5. Jahrhundert v.Chr.]] | ||
Die '''Kelten''' lebten einst in ganz Mitteleuropa. Von Anatolien bis nach Irland hinterließen sie Spuren ihrer Kultur. Sie bauten Städte, führten Handel und prägten Münzen, doch schriftliche Überlieferungen aus keltischer Feder gibt es nur wenige. | Die '''Kelten''' lebten einst in ganz Mitteleuropa. Von Anatolien bis nach Irland hinterließen sie Spuren ihrer Kultur. Sie bauten Städte, führten Handel und prägten Münzen, doch schriftliche Überlieferungen aus keltischer Feder gibt es nur wenige. | ||
Ihr Kerngebiet war weniger, wie oft angenommen wird, im heutigen Frankreich als im heute süddeutschen Raum, in den Nordalpen von Schweiz und Österreich | Ihr Kerngebiet war weniger, wie oft angenommen wird, im heutigen Frankreich als im heute süddeutschen Raum, in den Nordalpen von Schweiz und Österreich und im Raum Tschechien. Diese Gebiete besiedelten die Kelten in der Hallstattzeit. In der Latènezeit dehnten sie sich über weite Teile Europas aus. In Südwestdeutschland zeugen z.B. die bedeutenden Ausgrabungen von Hochdorf und Heuneburg von der Zeit der Kelten. | ||
In '''Tübingen''' gibt es Funde z.B. an der [[Hallstattstraße]], [[Im Geigerle]], [[Bei den Römergräbern]] (keltische Grabhügel) und das [[Keltengrab]] in [[Kilchberg]]. | |||
In '''Tübingen''' gibt es Funde z.B. | |||
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So beschrieb der griechische Geschichtsschreiber Diodorus Siculus im ersten Jahrhundert vor Christus die Kelten. Solch negative Darstellungen aus römischer oder griechischer Feder sind allerdings kein Wunder. Schließlich wurden die Kelten seit ihren Angriffen auf Rom und Delphi als Feinde der zivilisierten Welt angesehen. | So beschrieb der griechische Geschichtsschreiber Diodorus Siculus im ersten Jahrhundert vor Christus die Kelten. Solch negative Darstellungen aus römischer oder griechischer Feder sind allerdings kein Wunder. Schließlich wurden die Kelten seit ihren Angriffen auf Rom und Delphi als Feinde der zivilisierten Welt angesehen. | ||
Druiden und adlige Krieger standen an der Spitze der gallischen Gesellschaft. | Druiden und adlige Krieger standen an der Spitze der gallischen Gesellschaft standen. | ||
Die Druiden waren nicht nur für die religiösen Riten zuständig, sondern nahmen auch die Aufgaben von Lehrern und Richtern | Die Druiden waren nicht nur für die religiösen Riten zuständig, sondern nahmen auch die Aufgaben von Lehrern und Richtern. Ihr hohes Ansehen drückte sich laut Caesar unter anderem dadurch aus, dass sie weder in den Krieg ziehen noch Steuern zahlen mussten. | ||
Neben Ackerbau und Viehzucht zeichnete sich die keltische Wirtschaft durch die Metallindustrie aus. Außer Kupfer und Zinn gewannen die Kelten auch Gold und Silber. Das wichtigste Metall für sie war allerdings Eisen, das sie für alle alltäglichen Dinge und auch für die Waffenproduktion verwendeten. | Neben Ackerbau und Viehzucht zeichnete sich die keltische Wirtschaft durch die Metallindustrie aus. Außer Kupfer und Zinn gewannen die Kelten auch Gold und Silber. Das wichtigste Metall für sie war allerdings Eisen, das sie für alle alltäglichen Dinge und auch für die Waffenproduktion verwendeten. | ||
Die keltische Eisenindustrie besaß im 1. Jahrhundert | Die keltische Eisenindustrie besaß im 1. Jahrhundert vor Christus das Ausmaß von Großbetrieben. Ein weiterer wichtiger Rohstoff, den die Kelten unter Tage gewannen, war Salz. Die Stollen von Hallstatt, was so viel wie "Salzstadt" heißt, wurden bereits im 6. Jahrhundert vor Christus zum Teil mehr als 200 Meter tief in die Erde getrieben. | ||
Über ein weit verzweigtes Handelsnetz versorgten die Kelten die Völker des Mittelmeerraumes mit Handelswaren wie Bernstein und Zinn. | Über ein weit verzweigtes Handelsnetz versorgten die Kelten die Völker des Mittelmeerraumes mit Handelswaren wie Bernstein und Zinn. | ||
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Ihren Kunstsinn zeigen die Verzierungen, die viele archäologische Fundstücke aufweisen. Ein besonders beeindruckendes Beispiel hierfür ist der Prunkhelm von Agris, der mit Goldblechauflagen bestückt ist, in die Korallen eingelegt sind." | Ihren Kunstsinn zeigen die Verzierungen, die viele archäologische Fundstücke aufweisen. Ein besonders beeindruckendes Beispiel hierfür ist der Prunkhelm von Agris, der mit Goldblechauflagen bestückt ist, in die Korallen eingelegt sind." | ||
<ref>[https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/kelten_geheimnisvolle_vorfahren/index.html planet-wissen.de, Geheimnisvolle Vorfahren] | <ref>[https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/kelten_geheimnisvolle_vorfahren/index.html planet-wissen.de, Geheimnisvolle Vorfahren] leicht gekürzt</ref> | ||
==Was wurde aus den Kelten?== | ==Was wurde aus den Kelten?== | ||
Der römische Feldherr Julius Cäsar unterwarf in den Gallischen Kriegen um 50 v.Chr. die keltischen Siedlungsgebiete zwischen Atlantik und Rhein/Donau, die zur römischen Provinz Gallien und Rätien zusammengefasst wurden. Dort wurde die Bevölkerung nach und nach sprachlich und kulturell romanisiert. Östlich und nördlich des [[Limes]] drängten die Germanen aus dem Norden nach Süden und vermischten sich im Süden oft mit den Kelten. Diese übernahmen allmählich die germanischen Sprachen, brachten aber eine Menge von ihrer Kultur in die neuen Stämme ein, z.B. im Südwesten die Alemannen und später Sueben. Ähnlich war das auf römischem Gebiet der Fall. Ihre eigenständige Kultur und Sprache konnten sie nur in Wales, Irland, dem gälischen Schottland und in der Bretagne bis heute erhalten. | |||
Eine Abteilung des [[Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentübingen|Museums Alte Kulturen auf Schloss Hohentübingen]] befasst sich mit dem Erbe der Kelten in Südwestdeutschland. Auch der [[Geschichtlicher Lehrpfad Einsiedel|Geschichtliche Lehrpfad Einsiedel]] ist zum Teil | Eine Abteilung des [[Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentübingen|Museums Alte Kulturen auf Schloss Hohentübingen]] befasst sich mit dem Erbe der Kelten in Südwestdeutschland. Auch der [[Geschichtlicher Lehrpfad Einsiedel|Geschichtliche Lehrpfad Einsiedel]] ist zum Teil den Kelten gewidmet. | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
<references/> | <references/> | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Kelten Kelten], Wikipedia | *[https://de.wikipedia.org/wiki/Kelten Kelten], Wikipedia | ||
[[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:Ur- und Frühgeschichte]] [[Kategorie:Keltenzeit]] [[Kategorie:Kultur]] | [[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:Ur- und Frühgeschichte]] [[Kategorie:Keltenzeit]] [[Kategorie:Kultur]] |