Bearbeiten von „Keltengrab Kilchberg“
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Das '''Keltengrab''' ist ein staatlich geschütztes Kulturdenkmal am östlichen Ortsrand von [[Kilchberg]], an der Straße Am Keltengrab. Es wurde 1968 bei Bauarbeiten entdeckt, anschließend erforscht und bis 1972 wiederhergerichtet. Es handelt sich um einen Grabhügel mit zwei Gräbern aus dem 8. bis 6. Jahrhundert v.Chr. nebst Beigaben und drei Stelen, die nach neuesten Forschungsergebnissen aus dem 3. Jahrtausend v.Chr. (Jungsteinzeit) stammen. | |||
[[ | Eine dort aufgestellte Erläuterungstafel mit Skizzen und Abbildungen wurde im Mai 2010 aktualisiert. | ||
Der Grabhügel liegt auf einer Niederterrasse des Neckars im Gewann " | |||
==Frühkeltischer Grabhügel der älteren Eisenzeit == | |||
Der Grabhügel liegt auf einer Niederterrasse des Neckars im Gewann "Auchtert". Die geplante Bebauung des Geländes machte 1968 eine archäologische Grabung erforderlich. Der stark verflachte Hügel enthielt noch zwei Bestattungen. | |||
:'''Grab 1''': Brandgrab (um 700 v.Chr.) <br> | :'''Grab 1''': Brandgrab (um 700 v.Chr.) <br> | ||
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:Dem aufwendigen Grabmonument nach zu schließen, hat es sich bei dem männlichen Toten um einen begüterten Hofherrn gehandelt, dessen Wohnplatz in der Nähe des Grabhügelfriedhofs lag. | :Dem aufwendigen Grabmonument nach zu schließen, hat es sich bei dem männlichen Toten um einen begüterten Hofherrn gehandelt, dessen Wohnplatz in der Nähe des Grabhügelfriedhofs lag. | ||
Der Grabhügel wurde 1972 mit Unterstützung des | Der Grabhügel wurde 1972 mit Unterstützung des Landkreises Tübingen und aus Mitteln der Stiftung Dr. Würthner, Schwenningen wiederhergestellt. | ||
==Jungsteinzeitliche Steinbildwerke== | ==Jungsteinzeitliche Steinbildwerke== | ||
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:'''Stele 2''' zeigt in starker Stilisierung einen menschlichen Oberkörper mit stumpfartigem Kopfteil, Punktaugen und Winkelornamenten im Brustbereich. Höhe: noch 45 cm. | :'''Stele 2''' zeigt in starker Stilisierung einen menschlichen Oberkörper mit stumpfartigem Kopfteil, Punktaugen und Winkelornamenten im Brustbereich. Höhe: noch 45 cm. | ||
:'''Stele 3''' fand sich außerhalb des Hügels. Sie ist aus einem Findling aus | :'''Stele 3''' fand sich außerhalb des Hügels. Sie ist aus einem Findling aus Stubensandstein herausgearbeitet und stand einst neben dem Hügel. Die scheibenförmige Kopfplatte ist vom plumpen Rumpf abgesetzt und beidseits mit näpfchenförmigen Vertiefungen und plastisch hervortretenden Winkeln verziert. Höhe: 115 cm. | ||
Die Steinfiguren, bei denen es sich wohl um Ahnenbilder, Abbildungen von Toten oder Götterbildnisse gehandelt hat, sind nicht frühkeltisch. Sie gehören einem Endabschnitt der Jungsteinzeit an und datieren in die erste Hälfte des 3. Jahrtausends v.Chr. Sie belegen Kontakte zum Alpenraum und Oberitalien und zählen zu den ältesten menschengestaltigen Steinbildwerken nördlich der Alpen. | Die Steinfiguren, bei denen es sich wohl um Ahnenbilder, Abbildungen von Toten oder Götterbildnisse gehandelt hat, sind nicht frühkeltisch. Sie gehören einem Endabschnitt der Jungsteinzeit an und datieren in die erste Hälfte des 3. Jahrtausends v.Chr. Sie belegen Kontakte zum Alpenraum und Oberitalien und zählen zu den ältesten menschengestaltigen Steinbildwerken nördlich der Alpen. | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
* Texte aus der Erläuterungstafel zitiert | * Texte aus der Erläuterungstafel zitiert | ||
* [http://www.rp-tuebingen.de/servlet/PB/menu/1312159/index.html Regierungspräsidium Tübingen, Pressemitteilung 7.5.2010, Neues zum Grabdenkmal...] | * [http://www.rp-tuebingen.de/servlet/PB/menu/1312159/index.html Regierungspräsidium Tübingen, Pressemitteilung 7.5.2010, Neues zum Grabdenkmal...] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Sehenswürdigkeit]] [[Kategorie:Kilchberg]] | ||