Bearbeiten von „Paul Bonatz“
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Paul Bonatz und seine Stuttgarter Kollegen bezeichneten [[Theodor Fischer]] lange als ihren "geistigen Vater". Bonatz wurde sein Assistent und später Nachfolger auf dem Stuttgarter Lehrstuhl. Aber nach Fischers Tod 1938 wurde er in den vierziger Jahren zu einem heftigen Kritiker seines Vorgängers, aus dessen Bannkreis als Übervater er sich erstmals mit dem Bau des Stuttgarter Bahnhofs gelöst habe. Er warf Fischer Unordnung, mangelnde Systematik und Klarheit in Architektur und im Städtebau vor und charakterisierte seine Bauten, wie etwa die Münchner Schulbauten oder die Jenaer Universität, als „fränkisch verknödelt“.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Fischer Theodor Fischer] (Wikipedia)</ref> Auch seine eigenen Werke vor dem Stuttgarter Bahnhof wie z.B. die Tübinger Universitätsbibliothek kritisierte er später als zu "altmodisch". | Paul Bonatz und seine Stuttgarter Kollegen bezeichneten [[Theodor Fischer]] lange als ihren "geistigen Vater". Bonatz wurde sein Assistent und später Nachfolger auf dem Stuttgarter Lehrstuhl. Aber nach Fischers Tod 1938 wurde er in den vierziger Jahren zu einem heftigen Kritiker seines Vorgängers, aus dessen Bannkreis als Übervater er sich erstmals mit dem Bau des Stuttgarter Bahnhofs gelöst habe. Er warf Fischer Unordnung, mangelnde Systematik und Klarheit in Architektur und im Städtebau vor und charakterisierte seine Bauten, wie etwa die Münchner Schulbauten oder die Jenaer Universität, als „fränkisch verknödelt“.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Fischer Theodor Fischer] (Wikipedia)</ref> Auch seine eigenen Werke vor dem Stuttgarter Bahnhof wie z.B. die Tübinger Universitätsbibliothek kritisierte er später als zu "altmodisch". | ||
Diese Kritik muss nicht überraschen. Es zieht sich durch die ganze Architektur- und Kunstgeschichte, dass eine neue | Diese Kritik muss nicht überraschen. Es zieht sich durch die ganze Architektur- und Kunstgeschichte, dass eine neue Generation das Vorausgegangene entwertet, um das eigene Neue zu fördern. Dies war schon so im 16. Jahrhundert bei Vasari mit seiner Verteufelung der Gotik als "barbarisch", im 18. Jahrhundert bei der Ablehnung des "überbordenden" Barocks zu Anfang des Klassizismus oder der Verurteilung des Historismus am Anfang des 20. Jahrhunderts und zog sich in immer kürzeren Abständen so weiter. Nach dem 2. Weltkrieg war auch Bonatz' "Stuttgarter Schule" aus der Mode gekommen. Und heute sieht man die Nachkriegsmoderne der 1950er bis 70er Jahre als kritikwürdig an, wobei bereits wieder eine Differenzierung und teilweise Rehabilitierung einzelner Werke dieser Zeit im Gange ist, z.B. in Tübingen bei der geschützten [[Mensa Wilhelmstraße]] und dem [[Kupferbau]] der 1960er Jahre. | ||
== Ausstellung == | == Ausstellung == |