Bearbeiten von „Wirtschaft zum Hanskarle“
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== Das zweite „Hanskarle“ == | == Das zweite „Hanskarle“ == | ||
Louis Heinrich beauftragte das Tübinger Architekturbüro Fischer & Stähle,<ref> Außer diesem Bau ist die | Louis Heinrich beauftragte das Tübinger Architekturbüro Fischer & Stähle,<ref> Außer diesem Bau ist die Tätigkeit von Fischer & Stähle nur bei einem zweiten Gebäude belegt: Haus der [[Landsmannschaft Ulmia Tübingen|Landsmannschaft Ulmia]] (1908). Es handelt sich um [[Gustav Stähle]]. Wer Fischer war, ist nicht sicher – einiges spricht für [[Theodor Fischer]].</ref> Pläne für das neue Gebäude, das sich harmonisch in das bestehende Ensemble – man sollte dabei vor allem an das [[Deutsches Haus|Deutsche Haus]] (1901) und das [[Schimpfhaus]] (1903) denken – einfügen sollte, zu erarbeiten und den Bau zu leiten.<ref name=“Zacharias“/> Nach dem Abbruch des alten „Hanskarle“ wurde der Bau des markanten dreistöckigen Eckgebäudes mit [[Jugendstil]]-Elementen und eigenwillig-spitzem Fachwerkgiebel [[1904]]–[[1906]] durchgeführt, das Architekturbüro Fischer & Stähle zog ebenfalls in den Neubau ein.<ref name=“tagblatt1“/> | ||
Das neue Restaurant, zu dem der Eingang direkt von der Ecke führte, hatte den alten Namen „Hanskarle“ erhalten. Louis Heinrich wählte ihn sicherlich um der Tradition willen. Das alte „Hanskarle“ hatte offenbar einen guten Ruf, den es zu wahren galt. Das neue Restaurant verfügte über mehrere Säle. Im Erdgeschoss gab es Tageswirtschaft und Bürgerstube, wo die Gäste „beim gemütlichen Schoppen auch noch das Straßenleben am Wilhelmsplatz übersehen“ konnten. Weitere Gasträume gab es im ersten Obergeschoss und im Keller. „Das Herrenstüble lud zum ‚Plaudern, Spielen und Rauchen‘ ein. Gruppen und Vereine trafen sich in der kleinen Bierhalle oder den beiden überwölbten Wein- und Bierkneipen. Neben Tübinger Bürgern und Studenten verkehrten dort auch gerne auswärtige Besucher“ des [[Landgericht|Gerichts]] (Fertigstellung des Gerichtsgebäudes 1905). Louis Heinrich führte das Restaurant nicht selbst, sondern verpachtete es. Am längsten, 1908–1914, pachtete es Martin Lemmer. Zu seiner Zeit spielte im „Hanskarle“ die erste Damenkapelle in Tübingen.<ref name=“Zacharias“/> | Das neue Restaurant, zu dem der Eingang direkt von der Ecke führte, hatte den alten Namen „Hanskarle“ erhalten. Louis Heinrich wählte ihn sicherlich um der Tradition willen. Das alte „Hanskarle“ hatte offenbar einen guten Ruf, den es zu wahren galt. Das neue Restaurant verfügte über mehrere Säle. Im Erdgeschoss gab es Tageswirtschaft und Bürgerstube, wo die Gäste „beim gemütlichen Schoppen auch noch das Straßenleben am Wilhelmsplatz übersehen“ konnten. Weitere Gasträume gab es im ersten Obergeschoss und im Keller. „Das Herrenstüble lud zum ‚Plaudern, Spielen und Rauchen‘ ein. Gruppen und Vereine trafen sich in der kleinen Bierhalle oder den beiden überwölbten Wein- und Bierkneipen. Neben Tübinger Bürgern und Studenten verkehrten dort auch gerne auswärtige Besucher“ des [[Landgericht|Gerichts]] (Fertigstellung des Gerichtsgebäudes 1905). Louis Heinrich führte das Restaurant nicht selbst, sondern verpachtete es. Am längsten, 1908–1914, pachtete es Martin Lemmer. Zu seiner Zeit spielte im „Hanskarle“ die erste Damenkapelle in Tübingen.<ref name=“Zacharias“/> | ||
== „Hanskarle“ als | == „Hanskarle“ als Kreissparkasse == | ||
Nachdem die durch den Ersten Weltkrieg geschwächte Brauerei Heinrich [[1919]] geschlossen worden war, musste das Restaurant verkauft werden. [[1921]] wurde das | Nachdem die durch den Ersten Weltkrieg geschwächte Brauerei Heinrich [[1919]] geschlossen worden war, musste das Restaurant verkauft werden. [[1921]] wurde das Haus an die damalige Oberamtssparkasse veräußert, die es zum Bankgebäude umbaute: in der ehemaligen Tageswirtschaft entstand die Schalterhalle. Bis [[2006]] hatte die [[Kreissparkasse]] hier ihre Hauptverwaltung. Seitdem diese ins [[Sparkassen Carré]] auf den [[Mühlbachäcker]]n umgezogen ist, befindet sich hier die Kunden-Hauptfiliale.<ref name=“tagblatt1“> [http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Eine-Zeit-lang-gab-es-in-der-Bank-auch-Bier--231397.html ''Eine Zeit lang gab es in der Bank auch Bier'']. In: „Schwäbisches Tagblatt“, 27.4.2011 (nicht mehr online).</ref> | ||
Noch bis in die 1940er Jahre behielt die Sparkasse die Gepflogenheit aus der Anfangszeit im Neubau bei, einmal im Jahr Bier auszuschenken. Auf diese Weise konnte sie die Gasthaus-Lizenz aufrecht erhalten.<ref name=“tagblatt1“/> | Noch bis in die 1940er Jahre behielt die Sparkasse die Gepflogenheit aus der Anfangszeit im Neubau bei, einmal im Jahr Bier auszuschenken. Auf diese Weise konnte sie die Gasthaus-Lizenz aufrecht erhalten.<ref name=“tagblatt1“/> |