Ritter Georg von Ehingen

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Version vom 19. Juli 2024, 00:57 Uhr von HubertQ (Diskussion | Beiträge) (Name leitete sich von dem Dorf Ehingen ab, das älter ist als Rottenburg und heute dessen Stadtteil südlich des Neckars ist. Das Geschlecht müsste auch älter sein als die Ehingerburg (erbaut nach 1280).)
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Ritter Georg von Ehingen in seiner Rüstung
Georg von Ehingen, Kilchberger Altar

Georg von Ehingen (* 1428 auf Burg Hohenentringen, † 24. Februar 1508 in Kilchberg) war ein bedeutender schwäbischer Ritter, Diplomat und Reisender, dessen Leben eng mit Tübingen verbunden war. Geboren auf Schloss Hohenentringen bei Tübingen, entstammte er einem angesehenen schwäbischen Adelsgeschlecht. Seine Karriere führte ihn zunächst an verschiedene Fürstenhöfe, darunter den der Habsburger in Innsbruck und den von Herzog Albrecht VI. von Österreich. Das Adelsgeschlecht nannte sich nach dem Ort Ehingen, der heute der Stadtteil von Rottenburg südlich des Neckars ist. Die Ehinger Burg (Lage sichtbar auf OSM) war der Wohnsitz der Familie (erbaut nach 1208, zerstört 1407), sie lag auf einem Bergsporn südlich von Bad Niedernau. Das Geschlecht hat also nichts mit dem Ehingen an der Donau zu tun.[1]

Besondere Bedeutung für Tübingen erlangte Georg (I.) von Ehingen ab 1462, als er in den Dienst von Graf Eberhard im Bart von Württemberg trat. In dieser Zeit bekleidete er das wichtige Amt des Obervogts von Tübingen, was ihn zu einem der einflussreichsten Vertreter der gräflichen Verwaltung in der Stadt machte. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Entwicklung und Verwaltung Tübingens und der Gründung der Universität 1477 beteiligt. Im Jahr 1474 wurde er von Graf Eberhard, dem er zeitlebens sehr nahestand, nach Italien entsendet, um als Brautwerber die Heirat Eberhards mit Barbara Gonzaga von Mantua (1455-1503) zu arrangieren, was ihm gegen zahlreiche Mitbewerber gelang. Seine diplomatischen Fähigkeiten und sein Verhandlungsgeschick waren entscheidend für den Erfolg dieser Mission. Er organisierte auch die besonders prächtigen, mehrtägigen Hochzeitsfeierlichkeiten in Urach, die als "Uracher Hochzeit" in die württembergische Geschichte eingingen.

Georg von Ehingen ist daneben vor allem für seine ausgedehnten Reisen bekannt, die er in seiner Jugend unternahm und später in seinem Werk "Reisen nach der Ritterschaft" festhielt. Diese Reisebeschreibungen, die ihn unter anderem nach Rhodos, Jerusalem, Frankreich, auf die Iberische Halbinsel und nach Schottland führten, gelten als wichtige historische Quellen und geben Einblicke in das Leben eines spätmittelalterlichen Ritters.

In Tübingen hinterließ Georg von Ehingen bleibende Spuren. In der Stiftskirche stiftete er ein Glasfenster für das Langhaus, auf dem er mit seinen zahlreichen Ritterorden dargestellt ist. Diese Orden, darunter der Salamanderorden Albrechts von Österreich und der englische Order of the Bath, zeugen von seinem hohen Ansehen und seinen weitreichenden Verbindungen. In Tübingen besaß und bewohnte Ritter Georg wahrscheinlich das Haus Lange Gasse 3, Ecke Collegiumsgasse.

Sein Lebensende verbrachte Georg von Ehingen auf Schloss Kilchberg bei Tübingen, das er ausbauen ließ. Dort verstarb er am 24. Februar 1508. In der Tübinger Stiftskirche befindet sich sein Epitaph, das an diesen bedeutenden Ritter und Diplomaten erinnert, der sowohl die lokale Geschichte Tübingens als auch die internationale Ritterkultur des späten Mittelalters maßgeblich prägte.

Georg von Ehingens Leben und Wirken verbinden auf einzigartige Weise die lokale Geschichte Tübingens mit den großen politischen und kulturellen Strömungen seiner Zeit. Seine Reiseberichte und sein Engagement in Tübingen machen ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit der Stadtgeschichte, die bis heute das Interesse von Historikern und Literaturwissenschaftlern weckt.

Artikelentstehung

Die erste Fassung dieses Artikels wurde am 17. Juli 2024 von Benutzer:Abilus mit Hilfe der KI https://www.perplexity.ai/ verfasst.

Literatur und Adaptation

Quellen & Weblinks