Eduard Haber: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Johann Karl Emil Eduard Haber''' (* 1. Oktober 1866 in Risa, Kreis Schleiden, Rheinprovinz; † 14. Januar 1947 in Tübingen-Lustnau) war ein deutscher Kolonialbeamter und Diplomat. Haber schlug 1901 eine Karriere im Kolonialdienst ein und stieg innerhalb kurzer Zeit zum Ersten Referenten des Gouvernements in Deutsch-Ostafrika auf. Während seiner Tätigkeit in der dortigen Kolonialverwaltung wurde der sogenannte Maji-Maji-Aufstand du…“)
 
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Nach Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] war er vorübergehend Oberbefehlshaber eines Freikorps in Berlin. Später war er als Lehrer und Dozent tätig, ab [[1929]] als Lehrbeauftragter in Tübingen. Er engagierte sich nicht nur als Kolonialrevisionist, sondern schon vor der Machtergreifung der Nazis als öffentlicher Fürsprecher Hitlers und der NS-Bewegung. Zudem war er Mitglied in mehreren nationalsozialistischen Verbänden und Gliederungen.<ref name=tuebingen>https://www.tuebingen.de/35727.html#/35941/35954</ref>
Nach Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] war er vorübergehend Oberbefehlshaber eines Freikorps in Berlin. Später war er als Lehrer und Dozent tätig, ab [[1929]] als Lehrbeauftragter in Tübingen. Er engagierte sich nicht nur als Kolonialrevisionist, sondern schon vor der Machtergreifung der Nazis als öffentlicher Fürsprecher Hitlers und der NS-Bewegung. Zudem war er Mitglied in mehreren nationalsozialistischen Verbänden und Gliederungen.<ref name=tuebingen>https://www.tuebingen.de/35727.html#/35941/35954</ref>


Haber war von 1930 - 45 "Beauftragter Dozent für internationale Kolonialpolitik, Kolonialrecht und internationale Rohstoffwirtschaft" an der [[Universität|Universität Tübingen]] und wurde 1936 zum Ehrensenator ernannt. Sein Antrag auf den Doktortitel h.c. wurde abgelehnt. Haber war Mitunterzeichner des Aufrufs: "Deutsche Hochschullehrer für Hitler..." vom November 1932. Ab 1933 gehörte er verschiedenen NS-Organisationen an und war ab 1937 Mitglied der NSDAP. Sein hohes Alter verhinderte nach dem Zweiten Weltkrieg Maßnahmen der französischen Besatzungsmacht gegen ihn.<ref>[http://books.google.de/books?id=ir9gHK0z018C&pg=PA70&lpg=PA70&dq=eduard+haber+Deutsch-Neuguinea&source=bl&ots=jYbbpaVDiv&sig=63Mq4vvXSK_0S4mXwIiAw4nNqLk&hl=de&ei=RYTzTeaeFYPcsgbjsLWtBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CC0Q6AEwAzgK#v=onepage&q=eduard%20haber%20Deutsch-Neuguinea&f=false |200 Jahre Wirtschafts- und Staatswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Leben und Werk der Professoren (Seite 70) Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen und ihre Vorgänger (1817–2002) Helmut Marcon (Hrsg.), Heinrich Strecker (Hrsg.)]</ref>  
Haber war von 1930 - 45 "Beauftragter Dozent für internationale Kolonialpolitik, Kolonialrecht und internationale Rohstoffwirtschaft" an der [[Universität|Universität Tübingen]] und wurde 1936 zum Ehrensenator ernannt. Sein Antrag auf den Doktortitel h.c. wurde abgelehnt. Haber war Mitunterzeichner des Aufrufs: "Deutsche Hochschullehrer für Hitler..." vom November 1932. Ab 1933 gehörte er verschiedenen NS-Organisationen an und war ab 1937 Mitglied der NSDAP. Sein hohes Alter verhinderte nach dem Zweiten Weltkrieg Maßnahmen der französischen Besatzungsmacht gegen ihn.<ref>[http://books.google.de/books?id=ir9gHK0z018C&pg=PA70&lpg=PA70&dq=eduard+haber+Deutsch-Neuguinea&source=bl&ots=jYbbpaVDiv&sig=63Mq4vvXSK_0S4mXwIiAw4nNqLk&hl=de&ei=RYTzTeaeFYPcsgbjsLWtBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CC0Q6AEwAzgK#v=onepage&q=eduard%20haber%20Deutsch-Neuguinea&f=false 200 Jahre Wirtschafts- und Staatswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Leben und Werk der Professoren (Seite 70) Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen und ihre Vorgänger (1817–2002) Helmut Marcon (Hrsg.), Heinrich Strecker (Hrsg.)]</ref>  


Im Alter von 80 Jahren verstarb Haber am in [[Lustnau]].<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kommentar_artikel,-Wie-lange-noch-Karl-Adam-Strasse-_arid,114007.html ''Wie lange noch Karl-Adam-Straße?'' (08.10.2010) Schwäbisches Tagblatt]</ref>
Im Alter von 80 Jahren verstarb Haber am in [[Lustnau]].<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kommentar_artikel,-Wie-lange-noch-Karl-Adam-Strasse-_arid,114007.html ''Wie lange noch Karl-Adam-Straße?'' (08.10.2010) Schwäbisches Tagblatt]</ref>
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Bereits [[1936]] wurde eine Straße am [[Denzenberg]] nach ihm [[Eduard-Haber-Straße]] benannt. Diese wurde schließlich [[2024]] nach einigen Diskussionen in [[Felicia-Langer-Straße]] umbenannt.


==Quellen==
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Haber#:~:text=Johann%20Karl%20Emil%20Eduard%20Haber%20(*%201.%20Oktober%201866%20in Eduard Haber in Wikipedia]
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Aktuelle Version vom 6. Oktober 2024, 20:22 Uhr

Johann Karl Emil Eduard Haber (* 1. Oktober 1866 in Risa, Kreis Schleiden, Rheinprovinz; † 14. Januar 1947 in Tübingen-Lustnau) war ein deutscher Kolonialbeamter und Diplomat.

Haber schlug 1901 eine Karriere im Kolonialdienst ein und stieg innerhalb kurzer Zeit zum Ersten Referenten des Gouvernements in Deutsch-Ostafrika auf. Während seiner Tätigkeit in der dortigen Kolonialverwaltung wurde der sogenannte Maji-Maji-Aufstand durch die deutsche ,Schutztruppe‘ unter Mithilfe einheimischer Hilfstruppen niedergeschlagen. Dabei wurde versucht, den Aufständischen durch Plünderung und die Vernichtung landwirtschaftlicher Produktionsflächen ihre wirtschaftliche Basis zu entziehen. Heute geht man von bis zu 300.000 Opfern durch Kriegshandlungen und Hunger aus.

Ab 1907 arbeitete Haber als Vortragender Rat im Berliner Reichskolonialamt. Im Januar 1914 erfolgte seine Ernennung zum Stellvertreter des Gouverneurs von Deutsch-Neuguinea, wo er die Amtsgeschäfte des erkrankten Gouverneurs Albert Hahl übernahm. Im Dezember 1917 wurde er dann offiziell zum Gouverneur von Deutsch-Neuguinea ernannt.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs war er vorübergehend Oberbefehlshaber eines Freikorps in Berlin. Später war er als Lehrer und Dozent tätig, ab 1929 als Lehrbeauftragter in Tübingen. Er engagierte sich nicht nur als Kolonialrevisionist, sondern schon vor der Machtergreifung der Nazis als öffentlicher Fürsprecher Hitlers und der NS-Bewegung. Zudem war er Mitglied in mehreren nationalsozialistischen Verbänden und Gliederungen.[1]

Haber war von 1930 - 45 "Beauftragter Dozent für internationale Kolonialpolitik, Kolonialrecht und internationale Rohstoffwirtschaft" an der Universität Tübingen und wurde 1936 zum Ehrensenator ernannt. Sein Antrag auf den Doktortitel h.c. wurde abgelehnt. Haber war Mitunterzeichner des Aufrufs: "Deutsche Hochschullehrer für Hitler..." vom November 1932. Ab 1933 gehörte er verschiedenen NS-Organisationen an und war ab 1937 Mitglied der NSDAP. Sein hohes Alter verhinderte nach dem Zweiten Weltkrieg Maßnahmen der französischen Besatzungsmacht gegen ihn.[2]

Im Alter von 80 Jahren verstarb Haber am in Lustnau.[3]

Bereits 1936 wurde eine Straße am Denzenberg nach ihm Eduard-Haber-Straße benannt. Diese wurde schließlich 2024 nach einigen Diskussionen in Felicia-Langer-Straße umbenannt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eduard Haber in Wikipedia