Das Goldene Buch der Stadt Tübingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Generalsektretär der Vereinten Nationen (UNO) [[Kofi Annan]] und die thailändische [[Prinzessin Sirindhorn]] trugen sich in '''das Goldene Buch der Stadt Tübingen''' ein, am 03.03.2009 auch Alaa Al-Hashimy, Botschafter der Republik Irak.<ref>[http://www.iraqiembassy-berlin.de/docs/de/anzeige127_de.php Irakischer Botschafter zu Gast - www.iraqiembassy-berlin.de]</ref>
Der Generalsektretär der Vereinten Nationen (UNO) [[Kofi Annan]] und die thailändische [[Prinzessin Sirindhorn]] trugen sich in '''das Goldene Buch der Stadt Tübingen''' ein, am 03.03.2009 auch Alaa Al-Hashimy, Botschafter der Republik Irak.<ref>[http://www.iraqiembassy-berlin.de/docs/de/anzeige127_de.php Irakischer Botschafter zu Gast - www.iraqiembassy-berlin.de]</ref>


Am 18. Februar 2011 war die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung im Rahmen der [[Wahlen|Landtagswahlen]] in Tübingen zu Gast. Offenbar aus wahlkampftaktischen Gründen weigerte sie sich jedoch rigoros, sich ins Goldene Buch der vom Grünen [[Oberbürgermeister]] [[Boris Palmer]] regierten Stadt einzutragen, was ihr viele Tübinger mit lautstarken Buh-Rufen bei der Kundgebung in der [[Paul Horn-Arena]] offensichtlich übel genommen haben.<ref>[http://www.welt.de/politik/deutschland/article12588994/Kanzlerin-Merkel-erntet-in-Tuebingen-laute-Buhrufe.html Kanzlerin Merkel erntet in Tübingen laute Buhrufe - welt.de (18.02.2011)]</ref><ref>[http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_33287.html Kein Eintrag der Bundeskanzlerin in das Goldene Buch der Stadt - Pressemitteilung Stadt Tübingen]</ref>
Am [[18. Februar]] [[2011]] war die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung im Rahmen der [[Wahlen|Landtagswahlen]] in Tübingen zu Gast. Offenbar aus wahlkampftaktischen Gründen weigerte sie sich jedoch rigoros, sich ins Goldene Buch der vom Grünen [[Oberbürgermeister]] [[Boris Palmer]] regierten Stadt einzutragen, was ihr viele Tübinger mit lautstarken Buh-Rufen bei der Kundgebung in der [[Paul Horn-Arena]] offensichtlich übel genommen haben.<ref>[http://www.welt.de/politik/deutschland/article12588994/Kanzlerin-Merkel-erntet-in-Tuebingen-laute-Buhrufe.html Kanzlerin Merkel erntet in Tübingen laute Buhrufe - welt.de (18.02.2011)]</ref><ref>[http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_33287.html Kein Eintrag der Bundeskanzlerin in das Goldene Buch der Stadt - Pressemitteilung Stadt Tübingen]</ref>
<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/baden-wuerttemberg_artikel,-Merkels-Eiertanz-um-das-Goldene-Buch-_arid,125843.html Merkels Eiertanz um das Goldene Buch - Schwäbisches Tagblatt (19.02.2011)]</ref>
<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/baden-wuerttemberg_artikel,-Merkels-Eiertanz-um-das-Goldene-Buch-_arid,125843.html Merkels Eiertanz um das Goldene Buch - Schwäbisches Tagblatt (19.02.2011)]</ref>


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Das aktuell (2024) in Benutzung befindliche Goldene Buch wurde im Jahr [[1973]] angeschafft und ersetzte ein weniger exklusives Buch, das eher ein Gästebuch war.
Das aktuell (2024) in Benutzung befindliche Goldene Buch wurde im Jahr [[1973]] angeschafft und ersetzte ein weniger exklusives Buch, das eher ein Gästebuch war.
{{Zitat|Die Zeit drängte. Bundespräsident Theodor Heuss hatte sich für Montag, 5. Juni 1950, in Tübingen angekündigt. In das Goldene Buch der Stadt, das im Jahr 1934 angeschafft worden war und in dem sich bis 1945 allerlei Nazigrößen verewigt hatten, wollte man den ersten Bundespräsidenten der noch jungen Bundesrepublik Deutschland sich nicht eintragen lassen. Ein neues musste her. Am 9. Februar 1950 entschied die damals sogenannte Kulturabteilung des Gemeinderats, eines von der Firma Schimpf „zum Vorzugspreis von 32 DM“ zu erwerben, wie dem Protokoll vom 16. Februar zu entnehmen ist, das sich im Stadtarchiv befindet. In einer Notiz vom 28. April mahnt Tübingens Oberbürgermeister Wolfgang Mülberger an, „dass das neue Goldene Buch der Stadt unter allen Umständen bis (spätestens) zum Empfang von Herrn Bundespräsident Dr. Heuss fertiggestellt wird“. Die Titelblattbeschriftung sollte Adolf Hartmeyer besorgen. Der Sozialdemokrat war von 1946 bis 1948 OB der Stadt und damit Vorgänger Mülbergers.
{{Zitat|Die Zeit drängte. Bundespräsident Theodor Heuss hatte sich für Montag, 5. Juni 1950, in Tübingen angekündigt. In das Goldene Buch der Stadt, das im Jahr 1934 angeschafft worden war und in dem sich bis 1945 allerlei Nazigrößen verewigt hatten, wollte man den ersten Bundespräsidenten der noch jungen Bundesrepublik Deutschland sich nicht eintragen lassen. Ein neues musste her. Am 9. Februar 1950 entschied die damals sogenannte Kulturabteilung des Gemeinderats, eines von der Firma Schimpf „zum Vorzugspreis von 32 DM“ zu erwerben, wie dem Protokoll vom 16. Februar zu entnehmen ist, das sich im Stadtarchiv befindet. In einer Notiz vom 28. April mahnt Tübingens Oberbürgermeister Wolfgang Mülberger an, „dass das neue Goldene Buch der Stadt unter allen Umständen bis (spätestens) zum Empfang von Herrn Bundespräsident Dr. Heuss fertiggestellt wird“. Die Titelblattbeschriftung sollte Adolf Hartmeyer besorgen. Der Sozialdemokrat war von 1946 bis 1948 OB der Stadt und damit Vorgänger Mülbergers.


Das Goldene Buch ist längst vollgeschrieben und bekam 1957 einen Nachfolger. Dieses und alle weiteren firmieren allerdings unter dem Titel „Gästebuch“, in die sich im Lauf der Jahrzehnte nicht nur hochrangige Staatsgäste wie Präsidenten, Kanzler, Diplomaten oder eine thailändische Prinzessin eintrugen, sondern auch Teilnehmer von Symposien an der Universität, Schülergruppen etwa aus den Partnerstädten Tübingens, die Besatzungen der Mondmission Apollo 14 und des Küstenminensuchbootes Tübingen (Letztere mehrfach). Darüber hinaus Touristengruppen wie die von US-amerikanischen Reisebüroinhabern, zudem der Comedy-Club aus London, Lehrer und Studenten aus Färöer, die Madrigal Singers von der Universität der Philippinen. Oder der Wienerwald-Gründer Friedrich Jahn, der im Jahr 1969 eine Filiale in der Stadt eröffnete. Golden das Buch, bunt sein Inhalt.
Das Goldene Buch ist längst vollgeschrieben und bekam 1957 einen Nachfolger. Dieses und alle weiteren firmieren allerdings unter dem Titel „Gästebuch“, in die sich im Lauf der Jahrzehnte nicht nur hochrangige Staatsgäste wie Präsidenten, Kanzler, Diplomaten oder eine thailändische Prinzessin eintrugen, sondern auch Teilnehmer von Symposien an der Universität, Schülergruppen etwa aus den Partnerstädten Tübingens, die Besatzungen der Mondmission Apollo 14 und des Küstenminensuchbootes Tübingen (Letztere mehrfach). Darüber hinaus Touristengruppen wie die von US-amerikanischen Reisebüroinhabern, zudem der Comedy-Club aus London, Lehrer und Studenten aus Färöer, die Madrigal Singers von der Universität der Philippinen. Oder der Wienerwald-Gründer Friedrich Jahn, der im Jahr 1969 eine Filiale in der Stadt eröffnete. Golden das Buch, bunt sein Inhalt.


Ein erneut so bezeichnetes Goldenes Buch, das hochrangigen Politikern und anderen Prominenten und Berühmtheiten vorbehalten war, wurde erst wieder 1973 angeschafft. Es ist nach wie vor in Benutzung und im Öhrn im zweiten Stock des Rathauses ausgestellt, verschlossen in einer Vitrine. Bislang letzter Eintrag: 10. Mai 2024. [...]|https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gerade-noch-rechtzeitig-geliefert-635934.html}}
Ein erneut so bezeichnetes Goldenes Buch, das hochrangigen Politikern und anderen Prominenten und Berühmtheiten vorbehalten war, wurde erst wieder 1973 angeschafft. Es ist nach wie vor in Benutzung und im Öhrn im zweiten Stock des Rathauses ausgestellt, verschlossen in einer Vitrine. Bislang letzter Eintrag: 10. Mai 2024. [...]|{{Tagblatt|Tübingens Goldenes Buch: Für Heuss gerade noch rechtzeitig geliefert|https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gerade-noch-rechtzeitig-geliefert-635934.html|12.08.2024|€}}}}


== Quellen ==
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 16. August 2024, 19:44 Uhr

Der Generalsektretär der Vereinten Nationen (UNO) Kofi Annan und die thailändische Prinzessin Sirindhorn trugen sich in das Goldene Buch der Stadt Tübingen ein, am 03.03.2009 auch Alaa Al-Hashimy, Botschafter der Republik Irak.[1]

Am 18. Februar 2011 war die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung im Rahmen der Landtagswahlen in Tübingen zu Gast. Offenbar aus wahlkampftaktischen Gründen weigerte sie sich jedoch rigoros, sich ins Goldene Buch der vom Grünen Oberbürgermeister Boris Palmer regierten Stadt einzutragen, was ihr viele Tübinger mit lautstarken Buh-Rufen bei der Kundgebung in der Paul Horn-Arena offensichtlich übel genommen haben.[2][3] [4]

Geschichte des Goldenen Buches im 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das aktuell (2024) in Benutzung befindliche Goldene Buch wurde im Jahr 1973 angeschafft und ersetzte ein weniger exklusives Buch, das eher ein Gästebuch war.


Die Zeit drängte. Bundespräsident Theodor Heuss hatte sich für Montag, 5. Juni 1950, in Tübingen angekündigt. In das Goldene Buch der Stadt, das im Jahr 1934 angeschafft worden war und in dem sich bis 1945 allerlei Nazigrößen verewigt hatten, wollte man den ersten Bundespräsidenten der noch jungen Bundesrepublik Deutschland sich nicht eintragen lassen. Ein neues musste her. Am 9. Februar 1950 entschied die damals sogenannte Kulturabteilung des Gemeinderats, eines von der Firma Schimpf „zum Vorzugspreis von 32 DM“ zu erwerben, wie dem Protokoll vom 16. Februar zu entnehmen ist, das sich im Stadtarchiv befindet. In einer Notiz vom 28. April mahnt Tübingens Oberbürgermeister Wolfgang Mülberger an, „dass das neue Goldene Buch der Stadt unter allen Umständen bis (spätestens) zum Empfang von Herrn Bundespräsident Dr. Heuss fertiggestellt wird“. Die Titelblattbeschriftung sollte Adolf Hartmeyer besorgen. Der Sozialdemokrat war von 1946 bis 1948 OB der Stadt und damit Vorgänger Mülbergers.

Das Goldene Buch ist längst vollgeschrieben und bekam 1957 einen Nachfolger. Dieses und alle weiteren firmieren allerdings unter dem Titel „Gästebuch“, in die sich im Lauf der Jahrzehnte nicht nur hochrangige Staatsgäste wie Präsidenten, Kanzler, Diplomaten oder eine thailändische Prinzessin eintrugen, sondern auch Teilnehmer von Symposien an der Universität, Schülergruppen etwa aus den Partnerstädten Tübingens, die Besatzungen der Mondmission Apollo 14 und des Küstenminensuchbootes Tübingen (Letztere mehrfach). Darüber hinaus Touristengruppen wie die von US-amerikanischen Reisebüroinhabern, zudem der Comedy-Club aus London, Lehrer und Studenten aus Färöer, die Madrigal Singers von der Universität der Philippinen. Oder der Wienerwald-Gründer Friedrich Jahn, der im Jahr 1969 eine Filiale in der Stadt eröffnete. Golden das Buch, bunt sein Inhalt.

Ein erneut so bezeichnetes Goldenes Buch, das hochrangigen Politikern und anderen Prominenten und Berühmtheiten vorbehalten war, wurde erst wieder 1973 angeschafft. Es ist nach wie vor in Benutzung und im Öhrn im zweiten Stock des Rathauses ausgestellt, verschlossen in einer Vitrine. Bislang letzter Eintrag: 10. Mai 2024. [...]


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]