Hartmut Gründler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hartmut Gründler''' war ein Tübinger Lehrer und Lebensschutz-Aktivist, der Anfang der 1970er Jahre zu den Mitbegründern der Tübinger Umweltschutz-Initiativen [[Bund für Umweltschutz]] ([[BfU]]) und [[Arbeitskreis Lebensschutz]] ([[AKL]]) gehörte.  
[[Bild:Gründler Aufkleber Gorleben multi75 2.png|mini|Hartmut Gründler (1930–1977) Aufkleber „Kein Plutonium nach Gorleben“ (1977)]]
'''Hartmut Gründler''' (* 11. Januar 1930 in Hümme; † 21. November 1977 in Hamburg) war ein Tübinger Lehrer und Lebensschutz-Aktivist, der Anfang der 1970er Jahre zu den Mitbegründern der Tübinger Umweltschutz-Initiativen [[Bund für Umweltschutz]] ([[BfU]]) und [[Arbeitskreis Lebensschutz]] ([[AKL]]) gehörte.  
Er war Pfarrerssohn und von der Überzeugung her von Mahatma Ghandis Satyagraha-Prinzip geprägt - dem "Kampf um Wahrheit".
Er war Pfarrerssohn und von der Überzeugung her von Mahatma Ghandis Satyagraha-Prinzip geprägt - dem "Kampf um Wahrheit".


Er war deswegen sehr engagiert im Kampf um die "Wahrheit in der Energiepolitik" und forderte bundesweit die Verantwortlichen für den Ausbau der angeblich "sauberen" Atomkraft zu Stellungnahmen auf.  
Er war deswegen sehr engagiert im Kampf um die "Wahrheit in der Energiepolitik" und forderte bundesweit die Verantwortlichen für den Ausbau der angeblich "sauberen" Atomkraft zu Stellungnahmen auf.  


Sein Kampf endete dramatisch: Am [[16. November]] [[1977]] verbrannte er sich selbst in Hamburg nahe der Kirche St. Petri während des zu dieser Zeit stattfindenden [[SPD]]-Parteitags, deren amtierenden Bundeskanzler [[Helmut Schmidt]] er des öfteren mit Anfragen adressiert hatte - unerhörterweise.
Sein Kampf endete dramatisch: Am [[16. November]] [[1977]] verbrannte er sich selbst in Hamburg nahe der Petrikirche während des zu dieser Zeit stattfindenden [[SPD]]-Parteitags, deren amtierenden Bundeskanzler [[Helmut Schmidt]] er des öfteren mit Anfragen adressiert hatte - unerhörterweise.


Sein ehemaliger Mitarbeiter [[Wolfgang Wettlaufer]] organisierte [[2017]] eine Gedenkveranstaltung für ihn in der [[Eberhardskirche]]. In einem Leserbrief im Schwäbischen [[Tagblatt]] verglich er Gründlers Schicksal mit dem des russischen Oppositionellen [[Alexej Nawalny]], der ebenfalls mit 47 Jahren starb, und dessen Bild ihn an Gründler erinnerte.
Sein ehemaliger Mitarbeiter [[Wolfgang Wettlaufer]] organisierte [[2017]] eine Gedenkveranstaltung für ihn in der [[Eberhardskirche]]. In einem Leserbrief im Schwäbischen [[Tagblatt]] verglich er Gründlers Schicksal mit dem des russischen Oppositionellen [[Alexej Nawalny]], der ebenfalls mit 47 Jahren starb, und dessen Bild ihn an Gründler erinnerte.

Aktuelle Version vom 19. August 2024, 16:24 Uhr

Hartmut Gründler (1930–1977) Aufkleber „Kein Plutonium nach Gorleben“ (1977)

Hartmut Gründler (* 11. Januar 1930 in Hümme; † 21. November 1977 in Hamburg) war ein Tübinger Lehrer und Lebensschutz-Aktivist, der Anfang der 1970er Jahre zu den Mitbegründern der Tübinger Umweltschutz-Initiativen Bund für Umweltschutz (BfU) und Arbeitskreis Lebensschutz (AKL) gehörte. Er war Pfarrerssohn und von der Überzeugung her von Mahatma Ghandis Satyagraha-Prinzip geprägt - dem "Kampf um Wahrheit".

Er war deswegen sehr engagiert im Kampf um die "Wahrheit in der Energiepolitik" und forderte bundesweit die Verantwortlichen für den Ausbau der angeblich "sauberen" Atomkraft zu Stellungnahmen auf.

Sein Kampf endete dramatisch: Am 16. November 1977 verbrannte er sich selbst in Hamburg nahe der Petrikirche während des zu dieser Zeit stattfindenden SPD-Parteitags, deren amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt er des öfteren mit Anfragen adressiert hatte - unerhörterweise.

Sein ehemaliger Mitarbeiter Wolfgang Wettlaufer organisierte 2017 eine Gedenkveranstaltung für ihn in der Eberhardskirche. In einem Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt verglich er Gründlers Schicksal mit dem des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, der ebenfalls mit 47 Jahren starb, und dessen Bild ihn an Gründler erinnerte.

Das Grab von Hartmut Gründler liegt auf dem Bergfriedhof nahe dem von Ernst Bloch (Autor von "Das Prinzip Hoffnung"), der im selben Jahr gestorben war.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]