Berghof

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Villa Zundel mit Atelier
Tor des Berghofs in Lustnau
Das Landhaus Sonnhalde wurde als Altersruhesitz für Anna Bosch gebaut, Foto 2011
Der Eingang des Berghofs. An den Pfeilern steht: Arbeit, Freiheit, Wissen, Glaube.

Das oberhalb Lustnaus mit spektakulärem Blick auf Tübingen gelegene Berghof-Ensemble "Ob dem Himmelreich" umfasst die von dem Kunstmaler Friedrich Zundel 1919/21 entworfene "Villa Zundel" mit Ateliergebäude, die "Villa Sonnhalde" von 1926 sowie einen landwirtschaftlichen Gutshof.

Das Atelier- und Wohngebäude Ob dem Himmelreich 1, 1/1 beherbergte 1975-2018 das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW). In der Villa wurden ca. 2011 umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen originaler Oberflächen von historischen Decken und Wandvertäfelungen vorgenommen. Durch die Reduzierung alles Neueingebrachten auf die Farbe Weiß werden die reichhaltigen Türdetails, Wandverkleidungen und Decken noch stärker hervorgehoben.[1] Johannes Zundel, einer der Enkel des Erbauers, ließ 2020-22 den Komplex erneut umbauen, restaurieren und in eine Wohnfunktion zurückführen nebst Büro der Berghof-Stiftung für Konfliktforschung. [2] Die Architektur lässt sich stilistisch nicht einordnen. Sie folgt klassischen Grundmustern der Symmetrie mit Pilastern, Kapitellen, aber zeigt in der Fassade ungewöhnliche bauplastische Details.

Der Künstler, Bauer und Mäzen Friedrich Zundel (1875-1948) war in erster Ehe mit der Politikerin Clara Zetkin verheiratet. Mit seiner zweiten Ehefrau Paula geb. Bosch, Tochter des Unternehmers Robert Bosch zog er sich auf diesen 1921 von Bosch für seine Töchter gebauten Gutshof, den Berghof zurück. Nach Maßgabe der dezidierten eigenen Vorstellungen und Entwürfe Zundels gestaltete und erbaute der Tübinger Architekt Franz Bärtle (1872-1960) unter vorwiegender Verwendung des Gesteins Travertin die Gebäude des Ensembles (1919-27). Hier widmete sich Zundel neben der künstlerischen Tätigkeit auch verstärkt der bäuerlichen Arbeit. Im Landhaus Sonnhalde wohnte ab 1926 bis zu ihrem Tod 1949 Anna Bosch, die erste Ehefrau Robert Boschs und Mutter Paula Zundels.

Nebenan wurden 1965 zwei (weniger schöne) Büro- und Laborbauten errichtet. In Nr. 9 ist seit 2022 Eurofins Umweltanalytik Süd GmbH (Eurofins Food Testing Süd)[3][4] ansässig, einst von Zundels Sohn, dem Physiker Prof. Georg Zundel als Berghof Analytik + Umweltengineering gegründet (Geschichte).
In Nr. 7 sind Einrichtungen der Universität untergebracht: Start-up/Gründer-Büros, Attempto-Lab (Innovationslabor der Uni): Schülerlabor Neurowissenschaften des Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften CIN und Hertie-Instituts für Klinische Hirnforschung HKH (seit 2012), Medizinisch-Naturwissenschaftliche Forschungszentrum MNF der Universität / Kalbacher Lab (noch?), das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft mit dem Archiv der Alltagskulturen, dem Arno-Ruoff-Archiv und der Tübinger Arbeitsstelle für Sprache in Südwestdeutschland, sowie die Abt. Koreanistik des Asien-Orient-Instituts.


Galerie

Villa Sonnhalde

Villa Zundel

Luftbild und Karte

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Quellen

  1. Tag des offenen Denkmals, Führung am 9. Sept. 2012
  2. aedis-denkmal.de, Villa Zundel mit 4 Fotos
  3. Eurofins Umweltanalytik Süd GmbH, eurofins.de/umwelt/unternehmen/aktuelles/
  4. Eurofins Food Testing Süd GmbH, eurofins.de/lebensmittel/food-news/food-testing-news/neuer-gmp-standort-eurofins-food-testing-sued/

Siehe auch

Bioland Hofladen Berghof