Standortlazarett
Der Uni-Campus Sand wurde von Architekt Hans Herkommer (Stuttgart) ab 1935 als Standortlazarett der deutschen Wehrmacht geplant und 1937-40 erbaut.[1] Vor dem Neubau auf dem Sand war es in der Mathildenstraße 32 beim heutigen Alexanderpark. An der Stuttgarter Straße sieht man heute noch einen alten Zugang, ebenerdig zur gegenüber liegenden Loretto-Kaserne.
Nach Kriegsende 1945 richtete die französische Besatzungsarmee in dem modernen Krankenhaus das Lazarett Hôpital Émile Roux (benannt nach dem franz. Wissenschaftler und Mikrobiologen Émile Roux) ein.[1] WPein. Am 10. März 1946 nahm hier außerdem das Versorgungskrankenhaus für Schwerkriegsbeschädigte unter der Leitung von Theodor Dobler seinen Betrieb auf. In der Behandlung von Hirnverletzten wurde es bundesweit führend. Die Franzosen nutzten den vom Tal aus gesehen linken Gebäudeflügel, die Deutschen den rechten. Nachdem 1982 das französische Krankenhaus aufgegeben wurde zogen die Bundeswehr und später das CDI (Control Data Institut) auf den Sand.
1986 wurde das Versorgungskrankenhaus geschlossen.[2]
Ab 1990 zogen Universitätsinstitute ein: der Uni-Campus Sand mit dem Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik, dem Institut für Astronomie und Astrophysik sowie dem Kriminologischen Institut.
Die 1946 erbaute Krankenhauskapelle wird seit 1996 von der Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde St. Georg als Gotteshaus genutzt.
Siehe auch
Wikipedia: Gebäude auf dem Sand
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Tagblatt-Anzeiger: Gestern Standortlazarett, heute Universität, 8.2.2012 (nicht mehr online)]
- ↑ franzosen-tuebingen.de/krankenhaus-auf-dem-sand/