Franziskanerkloster

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Im Jahre 1272 wurde in Tübingen ein Franziskanerkloster gegründet, gelegen im Ammertal an der heutigen Collegiumsgasse, die in dieser Zeit Barfüßergasse hieß.

Es wurde 1535 im Zuge der Reformation aufgelöst; die Gebäude brannten 1540 ab. An gleicher Stelle entstand ab 1588 ein Neubau für eine herzogliche Ritterkademie. Dieser Bau dient seit 1818 als Herberge für das katholische Wilhelmsstift.

um 1500 auch überregional von Bedeutung

Trotz mancher Bedrängnis - 1476 brannte das Kloster zur Hälfte ab, sechs Jahre später starben sechs Brüder an der Pest - erfreute sich der Tübinger Konvent, etwa ein Dutzend Brüder umfassend, in den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende einer überregionalen Anerkennung: 1510 und 1518 wurde in Tübingen das Provinzialkapitel abgehalten, von 1520 an war der Tübinger Guardian zugleich der Obere der Schwäbischen Kustodie. Nach der 1477 in Tübingen erfolgten Universitätsgründung wurde die Gemeinschaft von Bedeutung vor allem durch die Einrichtung eigener Studienmöglichkeiten in ihrem Kloster und die Berufung gelehrter Franziskanern als Lektoren für Philosophie und Theologie, die nicht nur Vorlesungen hielten, sondern auch durch Publikationen von sich Reden machten. Einen Höhepunkt der Entwicklung markiert Paul Scriptoris, der 1485 im Alter von 24 Jahren in Tübingen Guardian wurde und dieses Amt zwei Perioden bis 1501 versah. Seine berühmten theologischen Vorlesungen wurden von Studenten und Professoren der Uni ebenso besucht wie von den Tübinger Augustinern unter ihrem Prior Johannes Staupitz.[1]


Weblinks

  1. Wilfried Setzler zur Geschichte des Klosters auf Klöster in Baden-Württemberg online