Johann Fabri

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Johann Fabri. Detail des Epitaphs im Wiener Stephansdom

Johann Fabri, auch Johannes Faber (* 1478 in Leutkirch im Allgäu; † 21. Mai 1541 in Baden bei Wien) war Student der Theologie in Tübingen und ist bekannt als Humanist und katholischer Bischof der Erzdiözese Wien im 16. Jahrhundert.

Leben

Johann Fabri hieß eigentlich Johannes Heigerlin. Da sein Vater ein Schmied war, nannte er sich Faber oder Fabri. Er schloss das Studium der Theologie und Rechtswissenschaft in Tübingen und Freiburg mit dem Doktorat ab. Er stand in Kontakt mit dem Humanisten Erasmus von Rotterdam.

Begründer der Russlandkunde in Deutschland

Fabri lernte die russische Delegation bei Kaiser Karl V. kennen. Russische Gesandte mussten während ihrer Rückkehr aus Spanien im Franziskanerkloster von Tübingen Zwischenstation machen; dort suchte Fabri weiteren Kontakt zu ihnen und galt bald beim Erzherzog als Russlandexperte. Die Niederschrift eines Gesprächs im Büchlein Ad Serenissimum Principem Ferdinandum Archiducem Austriae, Moscovitarum iuxta mare glaciale religio (Basileae 1526) stellt ein Primat in der deutschsprachigen Russlandkunde dar. Selbst Kaiser Ferdinand I. ließ es seinen Diplomaten und Juristen als Leitfaden lesen. Fabri gilt somit als einer der Mitbegründer der deutschsprachigen Russlandkunde.[1]

Quellen und Weblinks

  1. Stefan Michael Newerkla: "Russen auf der Durchreise. Tübingen 1525 als Wiege der deutschen Russlandkunde." In: Bernhard Brehmer – Anja Gattnar – Tatiana Perevozchikova (Hrsg.): Von A wie Aspekt bis Z wie zdvořilost. Ein Kaleidoskop der Slavistik für Tilman Berger zum 65. Geburtstag. Tübingen: Tübingen Library Publishing, 2021, S. 377–383 (Digitalisat).