Bearbeiten von „Tübinger Lichtenstein“
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[[Datei:Tübinger Lichtenstein.JPG|thumb|right|300px|Tübinger Lichtenstein, März 2012]] | |||
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Der '''Tübinger Lichtenstein''' wird je nach Perspektive als studentische Verbindung der anderen Art, große Wohngemeinschaft oder selbstverwaltetes Projekt gesehen. | |||
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Die Geschichte des Tübinger Lichtenstein geht zurück auf die Gründung eines [[Evangelisches Stift|Stift]]s<nowiki>kreises</nowiki> am 29. Juni [[1873]] auf den Stuben Neapel und Hohenheim durch 8 Stiftler (Feucht, Osiander, Feldweg, Reuss, Plieninger, Schüz, Eitle, Zeller). Zusammenkünfte fanden meist in der „Blunsenblase“ im Gasthaus Löwen statt.<ref name="Chronologie">[http://tuebinger-lichtenstein.de/chronologie-des-t%C3%BCbinger-lichtenstein.html Chronologie des Tübinger Lichtenstein.]</ref> | Die Geschichte des Tübinger Lichtenstein geht zurück auf die Gründung eines [[Evangelisches Stift|Stift]]s<nowiki>kreises</nowiki> am 29. Juni [[1873]] auf den Stuben Neapel und Hohenheim durch 8 Stiftler (Feucht, Osiander, Feldweg, Reuss, Plieninger, Schüz, Eitle, Zeller). Zusammenkünfte fanden meist in der „Blunsenblase“ im Gasthaus Löwen statt.<ref name="Chronologie">[http://tuebinger-lichtenstein.de/chronologie-des-t%C3%BCbinger-lichtenstein.html Chronologie des Tübinger Lichtenstein.]</ref> | ||
Bereits [[1880]] wurde die "Gesellschaft Lichtenstein" mit dem Motto "Freiheit, Freundschaft, Wissenschaft" bei der Universität angemeldet, womit einerseits anfangs eine deutliche Distanz zum damaligen Verbindungswesen aufgezeigt wurde, obwohl andererseits allmählich etliche Bräuche und Riten des [[Studentenverbindungen|Verbindungswesens]] auch in den Tübinger Lichtenstein aufgenommen wurden. | Bereits [[1880]] wurde die "Gesellschaft Lichtenstein" mit dem Motto "Freiheit, Freundschaft, Wissenschaft" bei der Universität angemeldet, womit einerseits anfangs eine deutliche Distanz zum damaligen Verbindungswesen aufgezeigt wurde, obwohl andererseits allmählich etliche Bräuche und Riten des [[Studentenverbindungen|Verbindungswesens]] auch in den Tübinger Lichtenstein aufgenommen wurden. | ||
Im Juli 1913 bildeten einige Tübinger Verbindungen - unter ihnen auch Lichtenstein - als Reaktion auf den im Februar gegründeten Waffenring der schlagenden Verbindungen einen hiergegen gerichteten Lokalverband und erklärten den Waffenverruf, um von jenen nicht mehr belegt werden zu können.<ref>Jahresbericht der | Im Juli 1913 bildeten einige Tübinger Verbindungen - unter ihnen auch Lichtenstein - als Reaktion auf den im Februar gegründeten Waffenring der schlagenden Verbindungen einen hiergegen gerichteten Lokalverband und erklärten den Waffenverruf, um von jenen nicht mehr belegt werden zu können.<ref>Jahresbericht der Virtembergia 1914, UAT 192/41.</ref> | ||
Nach der Machtergreifung Hitlers musste der Lichtenstein die Gleichschaltung ebenso fürchten wie alle anderen Verbindungen, gab sich deshalb den Namen Landsmannschaft und schloss sich schließlich mit der | Nach der Machtergreifung Hitlers musste der Lichtenstein die die Gleichschaltung ebenso fürchten wie alle anderen Verbindungen, gab sich deshalb den Namen Landsmannschaft und schloss sich schließlich mit der ATV Arminia und der Verbindung Luginsland zur Kameradschaft York zusammen.<ref> Im Universitätsarchiv Tübingen finden sich unter der Bestandsnummer UAT S 163 neben Semesterbildern, Gästebüchern und Semesterprogrammen sogar zwei Bierzipfel.</ref> | ||
Lichtenstein hatte ursprünglich die Farben blau-weiss und gehörte ab 1949 zum Schwarzen Bund.<ref> Archiv der Verbindung | Lichtenstein hatte ursprünglich die Farben blau-weiss und gehörte ab 1949 zum Schwarzen Bund.<ref> Archiv der Verbindung Normannia.</ref> | ||
Im Jahr [[1956]] wurde das Tübinger [[Stocherkahnrennen]] von Mitgliedern des Tübinger Lichtenstein ins Leben gerufen. Die Lichtensteiner traten mit ihrem Kahn „Bluthund“ (heute Kahn #77) gegen sechs oder sieben weitere Studentenverbindungen an. Seither wird das Rennen regelmäßig durch den Verlierer des Vorjahres organisiert. Es zählt zu den Höhepunkten des Sommersemesters, bei schönem Wetter säumen nehr als 10.000 Zuschauer den Neckar.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Stocherkahnrennen Stocherkahnrennen] auf Wikipedia.</ref> | Im Jahr [[1956]] wurde das Tübinger [[Stocherkahnrennen]] von Mitgliedern des Tübinger Lichtenstein ins Leben gerufen. Die Lichtensteiner traten mit ihrem Kahn „Bluthund“ (heute Kahn #77) gegen sechs oder sieben weitere Studentenverbindungen an. Seither wird das Rennen regelmäßig durch den Verlierer des Vorjahres organisiert. Es zählt zu den Höhepunkten des Sommersemesters, bei schönem Wetter säumen nehr als 10.000 Zuschauer den Neckar.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Stocherkahnrennen Stocherkahnrennen] auf Wikipedia.</ref> | ||
1975 wurde der Verein zur Erhaltung des Tübinger Lichtensteins e. V gegründet (VEL). Anfang der 90er Jahre wurde der Beschluss gefasst, Frauen aufzunehmen, und die Satzungen der Vereine wurden geändert. Heute ist das Haus von 18 Studenten und Studentinnen bewohnt, und es gibt Raum für zwei Alleinerziehende. Der Eintritt in den Verein ist nicht obligatorisch aber gewünscht, da nur so das Generationenprinzip aufrecht erhalten werden kann. Es gibt regelmäßige Aktivitäten, Vorträge, Kulturveranstaltungen, Seminare und Parties im Haus. Der Dialog zwischen ehemaligen Bewohner_innen und aktuellen Bewohner_innen hält an | 1975 wurde der Verein zur Erhaltung des Tübinger Lichtensteins e. V gegründet (VEL). Anfang der 90er Jahre wurde der Beschluss gefasst, Frauen aufzunehmen, und die Satzungen der Vereine wurden geändert. Heute ist das Haus von 18 Studenten und Studentinnen bewohnt, und es gibt Raum für zwei Alleinerziehende. Der Eintritt in den Verein ist nicht obligatorisch aber gewünscht, da nur so das Generationenprinzip aufrecht erhalten werden kann. Es gibt regelmäßige Aktivitäten, Vorträge, Kulturveranstaltungen, Seminare und Parties im Haus. Der Dialog zwischen ehemaligen Bewohner_innen, und aktuellen Bewohner_innen hält an und die Identitätsfrage ist ein immer wiederkehrendes Thema in diesem Haus, das je nach Perspektive als studentische Verbindung der anderen Art, große Wohngemeinschaft oder selbstverwaltetes Projekt gesehen wird.<ref>[http://www.syndikat-tuebingen.de/mhstue/index.php?id=26 Liste Tübinger Wohnprojekte des Mietshäusersyndikats]</ref> | ||
=== Rothenburger Verband schwarzer Verbindungen=== | === Rothenburger Verband schwarzer Verbindungen=== | ||
Laut anderen Quellen<ref>Gladen: Geschichte d. stud. Korporationsverbände, Bd. 1, S. 228 ff.</ref> war der Lichtenstein eine Verbindung, denn er war eine der 17 Verbindungen die den ''Rothenburger Verband schwarzer Verbindungen'' (RVSV) am 3. | Laut anderen Quellen<ref>Gladen: Geschichte d. stud. Korporationsverbände, Bd. 1, S. 228 ff.</ref> war der Lichtenstein eine Verbindung, denn er war eine der 17 Verbindungen die den ''Rothenburger Verband schwarzer Verbindungen'' (RVSV) am 3. Augut [[1919]] als Verband schwarzer Verbindungen mit unbedingter Satisfaction und freigestellter Verabredungsmensur gegründet hatten. Lichtenstein Tübingen trat Anfang 1922 aus dem RVSV aus und wurde im Februar 1928 wieder aufgenommen. Am 8. Oktober 1933 wurde der RVSV mit Wirkung zum 15. Februar 1933 aufgelöst, als er aus noch 12 Verbindungen bestand. | ||
=== Gemeinschaft Deutscher Hochschulverbindungen === | === Gemeinschaft Deutscher Hochschulverbindungen === | ||
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== Überlassungsvertrag == | == Überlassungsvertrag == | ||
Ab [[2007]] gab es zunehmende Spannungen über das Selbstverständnis des Tübinger Lichtenstein mit Teilen der Aktivitas und der Mehrheit der Mitglieder des Bundes Alter Tübinger Lichtensteiner (BATL e.V.). Ende des Jahres [[2008]] sollte deshalb der Überlassungsvertrag für das Haus zwischen BATL e.V. und dem gemeinnützigen Verein zur Erhaltung des Lichtensteinerhauses (VEL e.V.) gekündigt werden. Nachdem eine größere Gruppe die Aktivitas verlassen hatte, konnte der Überlassungsvertrag weiterbestehen | Ab [[2007]] gab es zunehmende Spannungen über das Selbstverständnis des Tübinger Lichtenstein mit Teilen der Aktivitas und der Mehrheit der Mitglieder des Bundes Alter Tübinger Lichtensteiner (BATL e.V.). Ende des Jahres [[2008]] sollte deshalb der Überlassungsvertrag für das Haus zwischen BATL e.V. und dem gemeinnützigen Verein zur Erhaltung des Lichtensteinerhauses (VEL e.V.) gekündigt werden. Nachdem eine größere Gruppe die Aktivitas verlassen hatte, konnte der Überlassungsvertrag weiterbestehen und es begann die komplette Außenrenovierung, Dachstockisolierung sowie Garten– und Hofpflege weitgehend durch die Aktivitas.<ref name="Chronologie"/> | ||
== Weitere Bilder == | == Weitere Bilder == | ||
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Datei:Gründungsmitglieder des Tübinger Lichtenstein.jpg|Gründungsmitglieder des Tübinger Lichtenstein | Datei:Gründungsmitglieder des Tübinger Lichtenstein.jpg|Gründungsmitglieder des Tübinger Lichtenstein | ||
Datei:Tuebinger Lichtenstein.jpg| | Datei:Tuebinger Lichtenstein.jpg|Tübinger Lichtenstein | ||
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[[Kategorie:Gebäude]] | [[Kategorie:Gebäude]] | ||
[[Kategorie:Österberg]] | [[Kategorie:Österberg]] |