Bearbeiten von „Universität“
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Dieser Artikel behandelt die '''Universität Tübingen'''. Für den Stadtteil siehe '''[[Universität (Stadtteil)|Universität]]'''! | |||
Dieser Artikel behandelt die '''Universität Tübingen'''. Für den Stadtteil siehe [[Universität (Stadtteil)]]! | {| class="prettytable float-right" |<font color="#113377">'''Eberhard Karls Universität Tübingen''' | ||
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!colspan="2" align=center bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF">'''Daten''' | !colspan="2" align=center bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF">'''Daten''' | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Motto''' || bgcolor="#efefef" | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Motto''' || bgcolor="#efefef" | Attempto! ''(Ich wag’s!)'' | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Gründungsjahr''' || bgcolor="#efefef" | [[1477]] | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Gründungsjahr''' || bgcolor="#efefef" | [[1477]] | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Typ''' || bgcolor="#efefef" | Staatliche Volluniversität | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Typ''' || bgcolor="#efefef" | Staatliche Volluniversität | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Studenten''' || bgcolor="#efefef" | | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Studenten''' || bgcolor="#efefef" | 23.322 <small>''(SoSe 2006)''</small><br />davon 57% Frauen | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Mitarbeiter''' || bgcolor="#efefef" | ca. 10.000, <small>davon ca. 2.500<br />wissenschaftliche Mitarbeiter</small> | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Mitarbeiter''' || bgcolor="#efefef" | ca. 10.000, <small>davon ca. 2.500<br />wissenschaftliche Mitarbeiter</small> | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> ''' | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Rektor''' || bgcolor="#efefef" | [[Bernd Engler]] (seit 1. Oktober 2006) | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Anschrift<br />des Rektorats''' || bgcolor="#efefef" | | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Anschrift<br />des Rektorats''' || bgcolor="#efefef" | Wilhelmstraße 7<br />72074 Tübingen | ||
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|bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Homepage''' || bgcolor="#efefef" | [http://www.uni-tuebingen.de/ www.uni-tuebingen.de] | |bgcolor="#888888" | <font color="#FFFFFF"> '''Homepage''' || bgcolor="#efefef" | [http://www.uni-tuebingen.de/ www.uni-tuebingen.de] | ||
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Die '''Eberhard Karls Universität''' in Tübingen zählt | Die '''Eberhard Karls Universität''' in Tübingen zählt zu den ältesten deutschen [[Universität]]en und ist besonders bekannt im Bereich der [[Naturwissenschaften|Natur-]] und Geisteswissenschaften. Die Universität ist in 14 [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]] mit etwa 30 Studienrichtungen gegliedert. Rund 24.000 Studenten sind derzeit immatrikuliert. | ||
Das Leben in der etwa 40 km von [[Stuttgart]] entfernt gelegenen Universitätsstadt ist geprägt von den Studenten, die knapp ein Drittel der Einwohner ausmachen. Viele studentische Gruppen bereichern das Stadtleben und bieten ein vielseitiges kulturelles Programm. | Das Leben in der etwa 40 km von [[Stuttgart]] entfernt gelegenen Universitätsstadt ist geprägt von den Studenten, die knapp ein Drittel der Einwohner ausmachen. Viele studentische Gruppen bereichern das Stadtleben und bieten ein vielseitiges kulturelles Programm. | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== Universitätsgründung im | === Universitätsgründung im 15. Jahrhundert === | ||
Die Universität wurde [[1477]] auf Betreiben des Grafen [[Eberhard I. (Württemberg, Herzog)|Eberhard im Barte]] gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Universitäten. | |||
Nachdem binnen kürzester Zeit mehrere große Fachwerkgebäude in der | Eine Schlüsselrolle kam hierbei Eberhards Mutter [[Mechthild von der Pfalz]], der Erzherzogin von Österreich zu. Mechthild, die seit [[1463]] im nahegelegenen [[Rottenburg am Neckar|Rottenburg]] residierte, hatte die Verlegung des Stiftes Sindelfingen nach Tübingen, der damals größten und bedeutendsten Stadt des südwürttembergischen Landesteils, veranlasst. Nachdem dies [[1476]] von Papst [[Sixtus IV.]] genehmigt wurde, konnte das Stift zum Ausgangspunkt der noch ehrgeizigeren Pläne werden. Mechthild, die bereits bei der Gründung der Freiburger Universität entscheidend mitgewirkt hatte, konnte ihren Sohn Eberhard für das Projekt einer Universitätsgründung in Tübingen gewinnen. | ||
Nachdem binnen kürzester Zeit mehrere große Fachwerkgebäude in der Münzgasse unweit des Neckars fertiggestellt worden waren, wurde am 11. März [[1477]] die Universitätsgründung öffentlich bekanntgegeben, der Vorlesungsbetrieb begann im Oktober. Der weitere Aufbau der Universität wurde in den folgenden Jahren rasch vorangetrieben, so dass [[1482]] alle Universitätsbauten fertiggestellt waren. Daher kam eine Verlegung der Universität nach Stuttgart nicht mehr in Frage, als Stuttgart 1482 im Zuge der württembergischen Wiedervereinigung (''siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Verweisliste/M%C3%BCnsinger_Vertrag Münsinger Vertrag]'') die neue Landeshauptstadt und Residenz Eberhards wurde. | |||
=== Jüngere Geschichte === | === Jüngere Geschichte === | ||
Zusätzlich zu den vier Gründungsfakultäten wurden [[1817]] eine katholisch-theologische und eine staatswirtschaftliche Fakultät gegründet. [[1863]] erhielt die Eberhard | Zusätzlich zu den vier Gründungsfakultäten wurden [[1817]] eine katholisch-theologische und eine staatswirtschaftliche Fakultät gegründet. [[1863]] erhielt die Eberhard Karls Universität die erste eigenständige naturwissenschaftliche Fakultät in Deutschland. Mittlerweile hat die Universität 14 Fakultäten. | ||
==== Frauen an der Universität ==== | ==== Frauen an der Universität ==== | ||
Dass mittlerweile über 50 Prozent der in Tübingen immatrikulierten Studierenden Frauen sind, ist eine eher jüngere Entwicklung. 1881 durfte erstmals eine Gasthörerin aus den USA eine Vorlesung mitverfolgen, allerdings durch die geöffnete Tür aus einem Nebenraum. Erste Studentin, wenngleich „außerordentlich immatrikuliert“, war von 1892 bis 1895 [[ | |||
Dass mittlerweile über 50 Prozent der in Tübingen immatrikulierten Studierenden Frauen sind, ist eine eher jüngere Entwicklung. 1881 durfte erstmals eine Gasthörerin aus den USA eine Vorlesung mitverfolgen, allerdings durch die geöffnete Tür aus einem Nebenraum. Erste Studentin, wenngleich „außerordentlich immatrikuliert“, war von 1892 bis 1895 [[Maria Gräfin von Linden]]. Erst 1904 wurde Frauen das Recht einer „ordentlichen Immatrikulation“ eingeräumt. | |||
Nach der Festschreibung der Gleichstellungspolitik im Hochschulrahmengesetz wurde 1986 die erste Frauenkommission des Senats gewählt, seit 1989 werden Fragen der Gleichstellung von einer Frauenbeauftragten vertreten. | Nach der Festschreibung der Gleichstellungspolitik im Hochschulrahmengesetz wurde 1986 die erste Frauenkommission des Senats gewählt, seit 1989 werden Fragen der Gleichstellung von einer Frauenbeauftragten vertreten. | ||
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Wie auch an anderen Universitäten sind Frauen unter den Lehrkräften in Tübingen weiterhin unterrepräsentiert, bei den Professuren liegt der Anteil unter 10 Prozent. | Wie auch an anderen Universitäten sind Frauen unter den Lehrkräften in Tübingen weiterhin unterrepräsentiert, bei den Professuren liegt der Anteil unter 10 Prozent. | ||
=== Name und Motto === | |||
Ihren heutigen Namen erhielt sie [[1769]] von dem [[württemberg]]ischen Herzog [[Karl Eugen (Herzog von Württemberg)|Karl Eugen]], der seinen Namen dem des Gründers, [[Eberhard I. (Württemberg, Herzog)|Graf Eberhard im Bart]], hinzufügte. | |||
Seit der 68er-Studentenbewegung fordern linke Studentengruppen eine Umbenennung in ''[[Ernst Bloch|Ernst-Bloch]]-Universität Tübingen''. Der Name des Universitätsgründers Eberhard, dem antisemitische Tendenzen vorgeworfen werden, soll so getilgt und durch den Namen einer vorbildlichen Persönlichkeit, die in Tübingen gewirkt hatte, ersetzt werden. | |||
Der Wahlspruch des Universitätsgründers Eberhard, „Attempto!“ (lateinisch „ich wag’s!“), ist bis heute das Motto der Universität. Der universitätseigene Verlag ist der [[Attempto-Verlag]]. | |||
== Professoren und Professorinnen == | == Professoren und Professorinnen == | ||
Bekannte Tübinger Professoren | Bekannte Tübinger Professoren waren bzw. sind unter anderem [[Ernst Bloch]], [[Joseph Ratzinger]] (der heutige Papst Benedikt XVI), [[Hans Mayer]], [[Walter Jens]], [[Christiane Nüsslein-Volhard]] ... Eine aktuelle [[Liste mit bekannten Tübinger Hochschullehrern]] von früher und heute ergab XX Einträge. | ||
== Politische Aktivitäten und Gruppierungen == | == Politische Aktivitäten und Gruppierungen == | ||
Aufgrund der sozialen Selektivität | Aufgrund der sozialen Selektivität, die durch die Erhebung von allgemeinen Studiengebühren in ganz Baden-Württemberg nun auch an der Tübinger Universität Einzug gehalten hat, fordern studentische Vertreter der Fachschaftenvollversammlung schon lange die Abschaffung der Campus-Maut. Daher findet dieses Jahr zum zweiten Mal der sogenannte Studiengebühren-Boykott statt, mit dem die Aktivisten des "AK Freie Bildung" Druck auf die Landesregierung ausüben wollen. Die Maximalforderung der Boykotteure ist dabei die komplette Abschaffung der Studiengebühren. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Volker [Karl] Schäfer: ''Aus dem "Brunnen des Lebens". Gesammelte Beiträge zur Geschichte der Universität Tübingen. Festgabe zum 70. Geburtstag''. Hrsg. von Sönke Lorenz ... Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag 2005 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 5). - 413 S., Abb. | * Volker [Karl] Schäfer: ''Aus dem "Brunnen des Lebens". Gesammelte Beiträge zur Geschichte der Universität Tübingen. Festgabe zum 70. Geburtstag''. Hrsg. von Sönke Lorenz ... Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag 2005 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 5). - 413 S., Abb. | ||
* ''Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag''. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4. | |||
* ''Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag''. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4 | |||
== Anmerkungen zum Artikel == | == Anmerkungen zum Artikel == | ||
Übernahme einiger Angaben von [ | Übernahme einiger Angaben von [http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Verweisliste/Eberhard_Karls_Universit%C3%A4t_T%C3%BCbingen Wikipedia]! Danke an die Autoren | ||