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Der Name '''Ödenburg''' stammt von einer abgegangenen Burg zwischen Tübingen und [[Hirschau]].<ref>http://www.linkfang.de/wiki/%C3%96denburg_%28T%C3%BCbingen%29</ref> Die Ödenburg beheimatete [[1907]] bis [[1919]] einen [[Tiergarten]]. Inzwischen ist das Gebiet ein [[Naturschutzgebiet]].
[[Datei:Ödenburg near Tübingen.jpg|thumb|Ödenburg]]


== Quellen ==
Der Name '''Ödenburg''' stammt von einer abgegangenen Burg zwischen Tübingen und [[Hirschau]].<ref>http://www.linkfang.de/wiki/%C3%96denburg_%28T%C3%BCbingen%29</ref> Die Ödenburg beheimatete [[1907]] bis [[1919]] einen [[Tiergarten]]. Inzwischen ist das Gebiet ein [[Naturschutzgebiet]].
 
Die '''Ödenburg''' ist eine abgegangene Spornburg etwa auf halbem Weg zwischen [[Tübingen]] und dessen südwestlichen Ortsteil [[Hirschau]]. Sie liegt auf dem Bergsporn ''Spitzberg'' (419 m ü. NN) gleichnamigen Höhenzugs [[Spitzberg]] (407,3 m ü. NHN).
 
== Geographische Lage ==
Die Ödenburg liegt etwa 2&nbsp;km östlich von Hirschau. Von der Gipfelregion des bewaldeten Bergsporns ''Spitzberg'' senkt sich sein von dort an besonders markanter Hauptarm (419 m ü. NN) <ref name="ÖKarte" /> zunächst ein Stück weit nach Südosten herab, um nach einer leichten Einsenkung ein schmales Plateau zu bilden, von dort nach Süden zur einer Höhe von 407,3 m ü. NHN hohen Stelle überzuleiten und dann steil zum [[Neckar]] hin abzufallen. Vor Ort liegt das Naturschutzgebiet ''Spitzberg-Ödenburg''.
 
== Beschreibung ==
Von der Ödenburg ist heute kaum mehr etwas zu sehen. Nur das Bodenprofil lässt noch etwas von der verschwundenen Anlage erahnen, vor allem eine von Büschen und Bäumen überwucherte Erhebung, die durch einen verwitterten Gedenkstein als Ort der Ödenburg kenntlich gemacht ist.<ref name="EMögel" />
 
== Geschichte ==
Die Ursprünge der verschwundenen Burganlage gehen in frühmittelalterliche Zeit zurück. Albrecht von Hohenberg zerstörte die Ödenburg im Jahr 1291. Der Böblinger Götz (Gottfried I. Graf von Böblingen und Pfalzgraf von Tübingen) hat sie im folgenden Jahr wieder aufgebaut, aber anscheinend mehr als Trotzreaktion als zu einem wirklichen Nutzen. Denn schon zwanzig Jahre später, im Jahr 1310 erscheint die Oedenburg wirklich verödet<ref name="KlüpEif" /> und diesmal endgültig verlassen.<ref name="ftn33" /> Im 16.&nbsp;Jahrhundert ist noch von einem „alten Gemäuer, die Ödenburg genannt“ die Rede.<ref name="ftn34" /> Bereits 1593 heißt es dann jedoch, von der Ödenburg sei kein Stein mehr übrig.<ref name="ftn35" />
 
== Die Ödenburg in der Dichtung ==
[[Ludwig Uhland]] konstatierte, dass sich von der Ödenburg nur der Flurname erhalten habe: „Eine Halde am Spitzberg heißt in Urkunden, Lagebüchern und noch gewöhnlich die Ödenburg. Das althochdeutsche Adjektiv „ôdi“, öde, bedeutet leer, verlassen… So mag Ödenburg heißen: zur öden, verlassenen, aufgegebenen Burg.<ref name="ftn36" /> Von dem schrofferen, engeren Berge mochten die Tüwinge<ref name="ftn37" /> auf einen andern, bequemeren, auf die Stelle des jetzigen gezogen sein, ihre vormalige Burg war nun die verlassene, vereinsamte geworden. Man findet auch nirgends ihrer urkundlich gedacht, kein Dienstmann der Tübinger Pfalzgrafen ist von Ödenburg genannt, nur der zerschnittene Rücken des Spitzbergs gibt noch Zeugnis von der vormaligen Burgfeste“.<ref name="ftn38" />
 
[[Friedrich Hölderlin]] beschrieb die Ödenburg in seinem Gedicht ''„Burg Tübingen“'':<ref name="ftn5" /><ref name="DESattler" /><ref name="EMögel" />
 
:„Still und öde steht der Väter Feste,<br>
:Schwarz und moosbewachsen Pfort' und Turm,<br>
:Durch der Felsenwände trübe Reste<br>
:Saust um Mitternacht der Wintersturm, …“<br>
 
== Ausflugsziel ==
[[Datei:TübingerTiergarten2010.jpg|miniatur|Überreste vom [[Tiergarten Tübingen]] (2010)]]
[[Datei:Karte der Ödenburg bei Tübingen.jpg|mini|''Oedenburg'' (Karte von 1911)]]
 
Für die Tübinger Bevölkerung und namentlich auch für die Studentenschaft war die Ödenburg früher ein beliebtes Ausflugsziel. Von 1907 bis 1914 betrieb Eugen Mannheim (1879–1974) dort den [[Tiergarten]] mit einem angegliederten Gastronomiebetrieb. Bis vor einigen Jahren wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein Sommercafé, das „Café am Spitzberg“ betrieben. Wenn man von Tübingen heraufkommend die Höhe des Spitzbergs erreicht hat und eine Weile den Bogen und Windungen des Sträßchens gefolgt ist, nimmt man schließlich einen kleinen Weg, der sich links in den Wald hinabschlängelt. Er führt am Ende auf das Plateau der Ödenburg. Bevor man zu dem kegelartigen Fundament der verschwundenen Hauptburg<ref name="ftn39" /> mit dem oben erwähnten Gedenkstein gelangt, lädt eine Bank mit eisernem Jugendstiltisch (die Marmorplatte ist abhanden gekommen) zum Verweilen ein.
 
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
<references>
<references>
<ref name="ÖKarte">Karte der [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_der_%C3%96denburg_bei_T%C3%BCbingen.jpg ''Oedenburg''] (Ödenburg), in ''Tübinger Blätter'', 1911, auf commons.wikimedia.org</ref>
<ref name="EMögel">Ernst Mögel: [http://www.tuepedia.de/index.php/Hölderlins_%22Burg_Tübingen%22 Hölderlins „Burg Tübingen“ – ein Gedicht über die Ödenburg], auf tuepedia.de</ref>
<ref name="KlüpEif">Karl Klüpfel und Max Eifert: [http://books.google.de/books?id=tcQRAAAAYAAJ&hl=de&hl=de&pg=PA60&img=1&zoom=3&sig=ACfU3U0QcVpBKuQj_-HtB2Nusd4kikgIQQ&ci=130%2C331%2C781%2C343&edge=0 ''Oedenburg''] (Ödenburg), in [http://books.google.de/books?id=tcQRAAAAYAAJ&dq=%22Ausf%C3%BChrliche%20Merkw%C3%BCrdigkeiten%20der%20Universit%C3%A4t%20und%20Stadt%20T%C3%BCbingen%22&hl=de&pg=PA60#v=onepage&q&f=true ''Beschreibung der Stadt Tübingen''], Bd.&nbsp;1, 1849, S.&nbsp;60.</ref>
<ref name="ftn33">Gerhard Wein: ''Mittelalterliche Burgen auf dem Ammerberg''. In: ''Der Spitzberg bei Tübingen. Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Baden-Württembergs'', Bd.&nbsp;3, 1966, a.a.O. S.&nbsp;3f.</ref>
<ref name="ftn34">Gerhard Wein: ''Mittelalterliche Burgen auf dem Ammerberg'', Bericht des Amtes Tübingen von 1535, a.a.O., S.&nbsp;5</ref>
<ref name="ftn35">In ''Annales Suevici'' (Schwäbische Annalen) von Martin Crusius. (nach Rudolph Moser, ''Vollständige Beschreibung von Württemberg…'', ''Ein geographisch-statistisch-topographisches Hand- und Hausbuch…'', 2.&nbsp;Bd., Stuttgart 1843, S.&nbsp;473).</ref>
<ref name="ftn36">Wenn Uhland hier (wie auch die meisten heutigen Heimatforscher) annimmt, die Ödenburg hätte ihren Namen erst erhalten, nachdem sie „verödet“ war, so ist dies keineswegs zwingend. Angesichts ihrer einsamen Lage könnte es sich durchaus auch um den Originalnamen handeln. (nach einem Hinweis bei Jürgen Sydow, Geschichte der Stadt Tübingen, 1.&nbsp;Teil: Von den Anfängen bis zum Übergang an Württemberg 1342, Tübingen 1974, S.&nbsp;120, Anm.&nbsp;13).</ref>
<ref name="ftn37">''Tüwinge'' und ''Tuwinge'': moderne romantische Bezeichnungen für die Vorfahren der Tübinger Pfalzgrafen</ref>
<ref name="ftn38">''Uhlands Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage'', Bd.&nbsp;8, 1873, S.&nbsp;596 (Nachträge, Nr.&nbsp;7: ''Ödenburg'').</ref>
<ref name="ftn5">Hölderlin: ''Sämtliche Werke'', Im Auftrag des Württembergischen Kultusministeriums hg. von Friedrich Beißner, Adolf Beck u.&nbsp;a., Stuttgarter Ausgabe 1943–1977, Bd.&nbsp;1, S.&nbsp;101–103.</ref>
<ref name="DESattler">''Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe'', Hg. von D.&nbsp;E. Sattler u.&nbsp;a., Frankfurter Ausgabe, 1975&nbsp;ff, Bd.&nbsp;2 (Lieder und Hymnen), S.&nbsp;11–24 (samt Faksimile des Manuskripts)</ref>
<ref name="ftn39">Außer der [[Kernburg|Hauptburg]] gab es eine weiter zum Hang hin gelegene [[Vorburg]] (siehe den Lageplan bei Gerhard Wein, ''Mittelalterliche Burgen auf dem Ammerberg'', a.a.O. S.&nbsp;4).</ref>
</references>


== Links ==
== Weblinks ==
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* [http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_13_1911_1/0055 ''Von der Oedenburg''], in ''Tübinger Blätter'', Nr.&nbsp;XIII (13), 1911, S.&nbsp;53, auf uni-tuebingen.de
* http://www.gea.de/region+reutlingen/tuebingen/die+eisbaeren+von+der+oedenburg.457620.htm
* http://www.gea.de/region+reutlingen/tuebingen/die+eisbaeren+von+der+oedenburg.457620.htm
* https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/ZVJXSY6DBIEU5AHC2SFG23O3AYE6GI7V
* https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/ZVJXSY6DBIEU5AHC2SFG23O3AYE6GI7V
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* https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_der_%C3%96denburg_bei_T%C3%BCbingen.jpg
* https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_der_%C3%96denburg_bei_T%C3%BCbingen.jpg
* http://rips-dienste.lubw.baden-wuerttemberg.de/rips/ripsservices/apps/naturschutz/schutzgebiete/steckbrief.aspx?id=939001000006
* http://rips-dienste.lubw.baden-wuerttemberg.de/rips/ripsservices/apps/naturschutz/schutzgebiete/steckbrief.aspx?id=939001000006
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Version vom 16. November 2015, 23:12 Uhr

Ödenburg

Der Name Ödenburg stammt von einer abgegangenen Burg zwischen Tübingen und Hirschau.[1] Die Ödenburg beheimatete 1907 bis 1919 einen Tiergarten. Inzwischen ist das Gebiet ein Naturschutzgebiet.

Die Ödenburg ist eine abgegangene Spornburg etwa auf halbem Weg zwischen Tübingen und dessen südwestlichen Ortsteil Hirschau. Sie liegt auf dem Bergsporn Spitzberg (419 m ü. NN) gleichnamigen Höhenzugs Spitzberg (407,3 m ü. NHN).

Geographische Lage

Die Ödenburg liegt etwa 2 km östlich von Hirschau. Von der Gipfelregion des bewaldeten Bergsporns Spitzberg senkt sich sein von dort an besonders markanter Hauptarm (419 m ü. NN) [2] zunächst ein Stück weit nach Südosten herab, um nach einer leichten Einsenkung ein schmales Plateau zu bilden, von dort nach Süden zur einer Höhe von 407,3 m ü. NHN hohen Stelle überzuleiten und dann steil zum Neckar hin abzufallen. Vor Ort liegt das Naturschutzgebiet Spitzberg-Ödenburg.

Beschreibung

Von der Ödenburg ist heute kaum mehr etwas zu sehen. Nur das Bodenprofil lässt noch etwas von der verschwundenen Anlage erahnen, vor allem eine von Büschen und Bäumen überwucherte Erhebung, die durch einen verwitterten Gedenkstein als Ort der Ödenburg kenntlich gemacht ist.[3]

Geschichte

Die Ursprünge der verschwundenen Burganlage gehen in frühmittelalterliche Zeit zurück. Albrecht von Hohenberg zerstörte die Ödenburg im Jahr 1291. Der Böblinger Götz (Gottfried I. Graf von Böblingen und Pfalzgraf von Tübingen) hat sie im folgenden Jahr wieder aufgebaut, aber anscheinend mehr als Trotzreaktion als zu einem wirklichen Nutzen. Denn schon zwanzig Jahre später, im Jahr 1310 erscheint die Oedenburg wirklich verödet[4] und diesmal endgültig verlassen.[5] Im 16. Jahrhundert ist noch von einem „alten Gemäuer, die Ödenburg genannt“ die Rede.[6] Bereits 1593 heißt es dann jedoch, von der Ödenburg sei kein Stein mehr übrig.[7]

Die Ödenburg in der Dichtung

Ludwig Uhland konstatierte, dass sich von der Ödenburg nur der Flurname erhalten habe: „Eine Halde am Spitzberg heißt in Urkunden, Lagebüchern und noch gewöhnlich die Ödenburg. Das althochdeutsche Adjektiv „ôdi“, öde, bedeutet leer, verlassen… So mag Ödenburg heißen: zur öden, verlassenen, aufgegebenen Burg.[8] Von dem schrofferen, engeren Berge mochten die Tüwinge[9] auf einen andern, bequemeren, auf die Stelle des jetzigen gezogen sein, ihre vormalige Burg war nun die verlassene, vereinsamte geworden. Man findet auch nirgends ihrer urkundlich gedacht, kein Dienstmann der Tübinger Pfalzgrafen ist von Ödenburg genannt, nur der zerschnittene Rücken des Spitzbergs gibt noch Zeugnis von der vormaligen Burgfeste“.[10]

Friedrich Hölderlin beschrieb die Ödenburg in seinem Gedicht „Burg Tübingen“:[11][12][3]

„Still und öde steht der Väter Feste,
Schwarz und moosbewachsen Pfort' und Turm,
Durch der Felsenwände trübe Reste
Saust um Mitternacht der Wintersturm, …“

Ausflugsziel

Überreste vom Tiergarten Tübingen (2010)
Oedenburg (Karte von 1911)

Für die Tübinger Bevölkerung und namentlich auch für die Studentenschaft war die Ödenburg früher ein beliebtes Ausflugsziel. Von 1907 bis 1914 betrieb Eugen Mannheim (1879–1974) dort den Tiergarten mit einem angegliederten Gastronomiebetrieb. Bis vor einigen Jahren wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein Sommercafé, das „Café am Spitzberg“ betrieben. Wenn man von Tübingen heraufkommend die Höhe des Spitzbergs erreicht hat und eine Weile den Bogen und Windungen des Sträßchens gefolgt ist, nimmt man schließlich einen kleinen Weg, der sich links in den Wald hinabschlängelt. Er führt am Ende auf das Plateau der Ödenburg. Bevor man zu dem kegelartigen Fundament der verschwundenen Hauptburg[13] mit dem oben erwähnten Gedenkstein gelangt, lädt eine Bank mit eisernem Jugendstiltisch (die Marmorplatte ist abhanden gekommen) zum Verweilen ein.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. http://www.linkfang.de/wiki/%C3%96denburg_%28T%C3%BCbingen%29
  2. Karte der Oedenburg (Ödenburg), in Tübinger Blätter, 1911, auf commons.wikimedia.org
  3. 3,0 3,1 Ernst Mögel: Hölderlins „Burg Tübingen“ – ein Gedicht über die Ödenburg, auf tuepedia.de
  4. Karl Klüpfel und Max Eifert: Oedenburg (Ödenburg), in Beschreibung der Stadt Tübingen, Bd. 1, 1849, S. 60.
  5. Gerhard Wein: Mittelalterliche Burgen auf dem Ammerberg. In: Der Spitzberg bei Tübingen. Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Baden-Württembergs, Bd. 3, 1966, a.a.O. S. 3f.
  6. Gerhard Wein: Mittelalterliche Burgen auf dem Ammerberg, Bericht des Amtes Tübingen von 1535, a.a.O., S. 5
  7. In Annales Suevici (Schwäbische Annalen) von Martin Crusius. (nach Rudolph Moser, Vollständige Beschreibung von Württemberg…, Ein geographisch-statistisch-topographisches Hand- und Hausbuch…, 2. Bd., Stuttgart 1843, S. 473).
  8. Wenn Uhland hier (wie auch die meisten heutigen Heimatforscher) annimmt, die Ödenburg hätte ihren Namen erst erhalten, nachdem sie „verödet“ war, so ist dies keineswegs zwingend. Angesichts ihrer einsamen Lage könnte es sich durchaus auch um den Originalnamen handeln. (nach einem Hinweis bei Jürgen Sydow, Geschichte der Stadt Tübingen, 1. Teil: Von den Anfängen bis zum Übergang an Württemberg 1342, Tübingen 1974, S. 120, Anm. 13).
  9. Tüwinge und Tuwinge: moderne romantische Bezeichnungen für die Vorfahren der Tübinger Pfalzgrafen
  10. Uhlands Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage, Bd. 8, 1873, S. 596 (Nachträge, Nr. 7: Ödenburg).
  11. Hölderlin: Sämtliche Werke, Im Auftrag des Württembergischen Kultusministeriums hg. von Friedrich Beißner, Adolf Beck u. a., Stuttgarter Ausgabe 1943–1977, Bd. 1, S. 101–103.
  12. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, Hg. von D. E. Sattler u. a., Frankfurter Ausgabe, 1975 ff, Bd. 2 (Lieder und Hymnen), S. 11–24 (samt Faksimile des Manuskripts)
  13. Außer der Hauptburg gab es eine weiter zum Hang hin gelegene Vorburg (siehe den Lageplan bei Gerhard Wein, Mittelalterliche Burgen auf dem Ammerberg, a.a.O. S. 4).

Weblinks

 Commons: Ödenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien