Christian Tubingius: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Herzlichen Glückwunsch an alle TÜpedianer zum 2600. Artikel!)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Blaubeuren Kapitelsaal Epitaphe Tubingius detail.jpg|miniatur|300px|Christian Tubingius]]
[[File:Blaubeuren Kapitelsaal Epitaphe Tubingius detail.jpg|mini|Christian Tubingius]]
[[File:Blaubeuren Kapitelsaal Epitaphe Tubingius Rösch.jpg|miniatur|300px|Christian Tubingius (links), Grabplatte im Kloster Blaubeuren]]
[[File:Blaubeuren Kapitelsaal Epitaphe Tubingius Rösch.jpg|mini|Christian Tubingius (links) auf einer Grabplatte im Kloster Blaubeuren]]


'''Christian Tubingius''' (†[[1564]]) war [[1545]]-[[1562]] Abt im Kloster Blaubeuren.
'''Christian Tubingius''' (†[[1564]]) war [[1545]]-[[1562]] der letzte katholische Abt im Kloster Blaubeuren. Der lateinische Nachname deutet darauf hin, dass er ein [[Tübingen|Tübinger]] war.<ref>Christian Friedrich Sattler: [http://books.google.de/books?id=YfY-AAAAcAAJ&pg=PA523&lpg=PA523&dq=abt+christian+blaubeuren&source=bl&ots=0vSXe3eqPr&sig=0xl1CHs49jyFpyAoqJIOuRWsJ5I&hl=de&sa=X&ei=YSDKT8nUJoza4QSq2rj-Dw&ved=0CEgQ6AEwADgK#v=onepage&q=abt%20christian%20blaubeuren&f=false ''Topographische Geschichte des Herzogthums Würtemberg und aller demselben einverleibten Herrschaften, worin die Städte, Klöster und derselben Aemter nach ihrer Lage, ehemaligen Besizern, Schiksalen, Natur- und andern Merkwürdigkeiten ausführlich beschriben sind.''] Betulius, 1784, 619 Seiten. Seite 523.</ref>


Er begann in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts anhand der im Klosterarchiv
Ab circa [[1520]] erstellte er die Jahrbücher des Klosters Blaubeuren, die ''Burrensis oenobii annales'', aufgrund von im Klosterarchiv und in der Klosterbibliothek überlieferten Urkunden, Chroniken, Bibliotheksverzeichnissen, Verbrüderungsverträgen und Totenlisten. Er legte großen Wert auf die Wahrheit der Geschichte (''veritas historiae'') und versicherte, dass er kein Altweibergeschwätz verbreiten wolle, und Sachverhalte, die sich nicht urkundlich beweisen ließen, nicht als historische Tatsachen ausgebe.<ref name="Decker-Hauff">[http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b016737.pdf Sonderdruck aus ''Blaubeuren'' - Die Entwicklung einer Siedlung in Südwestdeutschland.] Herausgegeben von Hansmartin Decker-Hauff und Immo Eberl im Auftrag der Stadt Blaubeuren. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen, 1986, Seite 95.</ref>
und in der Klosterbibliothek überlieferten Urkunden, Chroniken, Bibliotheksverzeichnissen, Verhrüderungsverträgen und Totenlisten Jahrbücher des Klosters Blaubeuren zu schreiben, die "''Burrensis oenobii annales''". Im Vorwort zu seiner Chronik bekannte er sich nachdrücklich zur Wahrheit der Geschichte (''veritas historiae''). Er wolle, berteuerte er, seinen Lesern weder Altweibergeschwätz unterbreiten, noch liege Ihm daran, Sachverhalte, die sich nicht urkundlich brweisen ließen, als historiche Tatsachen auszugeben.<ref name="Decker-Hauff">[http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b016737.pdf Sonderdruck aus ''Blaubeuren'' - Die Entwicklung einer Siedlung in Südwestdeutschland.] Herausgegeben von Hansmartin Decker-Hauff und Immo Eberl im Auftrag der Stadt Blaubeuren. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen, 1986, Seite 95.</ref>


Ausführlich berichtet Tubingius über die Anfänge des Klosters Blaubeuren. Er war bestrebt, der
Er berichtet ausführlich über die Gründungsgeschichte des Klosters Blaubeuren.
Blaubeurer Gründungsgeschichte Farbe und Anschaulichkeit zu geben. Deshalb exzerpierte er
Dafür exzerpierte er vieles aus alten Urkunden, obwohl ihm das Entziffern alter Texte gelegentlich schwerfiel. Es blieb aber nicht aus, dass er quellenbedingte Lücken in der Abfolge historischer Ereignisse gelegentlich durch einleuchtende Vermutungen zu schließen versuchte und auch einiges aufgeschrieben hat, was er nur vom Hörensagen wusste oder vermutete.<ref name="Decker-Hauff" />
fleißig Urkunden, obschon ihm das Entziffern alter Texte mitunter erhebliche Schwierigkeiten
verursachte. Er schrieb auf, was er vom Hörensagen wußte und glaubte - quellenbedingte
Lücken in der Abfolge historischer Ereignisse suchte er durch einleuchtende Vermutungen zu
schließen. Der Blauheurer Abt Tubingius wollte nicht nur beschreiben, wie es eigentlich
gewesen war. Die Kenntnis des Vergangenen sollte erbauen und ermutigen. Tubingius
schilderte beredt und begeistert, mit welcher Hingabe die ersten Mönche ans Werk gingen, um
am Blautopf ein Kloster zu bauen; er wollte seinen Mitbrüdern jenen unverkrampften
Idealismus ins Gedächtnis zurückrufen, mit dem die Gründergeneration Blaubeurens die Regel
Benedikts erfüllt hatte.<ref name="Decker-Hauff" />


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
Zeile 26: Zeile 16:


<br>
<br>
{{Meilenstein|2500}}
{{Meilenstein|2600}}
 
{{SORTIERUNG:Tubingius, Christian}}  


[[Kategorie:Leute]]
[[Kategorie:Leute]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 23. September 2019, 21:27 Uhr

Christian Tubingius
Christian Tubingius (links) auf einer Grabplatte im Kloster Blaubeuren

Christian Tubingius (†1564) war 1545-1562 der letzte katholische Abt im Kloster Blaubeuren. Der lateinische Nachname deutet darauf hin, dass er ein Tübinger war.[1]

Ab circa 1520 erstellte er die Jahrbücher des Klosters Blaubeuren, die Burrensis oenobii annales, aufgrund von im Klosterarchiv und in der Klosterbibliothek überlieferten Urkunden, Chroniken, Bibliotheksverzeichnissen, Verbrüderungsverträgen und Totenlisten. Er legte großen Wert auf die Wahrheit der Geschichte (veritas historiae) und versicherte, dass er kein Altweibergeschwätz verbreiten wolle, und Sachverhalte, die sich nicht urkundlich beweisen ließen, nicht als historische Tatsachen ausgebe.[2]

Er berichtet ausführlich über die Gründungsgeschichte des Klosters Blaubeuren. Dafür exzerpierte er vieles aus alten Urkunden, obwohl ihm das Entziffern alter Texte gelegentlich schwerfiel. Es blieb aber nicht aus, dass er quellenbedingte Lücken in der Abfolge historischer Ereignisse gelegentlich durch einleuchtende Vermutungen zu schließen versuchte und auch einiges aufgeschrieben hat, was er nur vom Hörensagen wusste oder vermutete.[2]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Tubingius, Burrensis Coenobii Annales. Die Chronik des Klosters Blaubeuren. Brösamle, Gertrud und Maier, Bruno [Ed.] - Stuttgart (1966).

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Dieses ist der 2600. Artikel in TÜpedia.