Judengasse
Die Judengasse ist nach einem im Mittelalter vermutlich an dieser Stelle gelegenen Judenviertel benannt. Das Viertel bildete ein durch Tore abgeschlossenes, ghettoartiges Wohnviertel mit etwa 30 Häusern. Die heutige Judengasse beginnt zwischen Nr. 10 und Nr. 12 der Haaggasse und endet bei der Krummen Brücke.
Noch heute befinden sich in den Kellern der Gebäude Judengasse 1, 3A und 7 Wassergruben, die vermutlich von rituellen Bädern herrühren.[1]
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Gasse ab 1943 vorübergehend Schotteigasse genannt. Der westliche Teil hat auch heute noch die umgangssprachliche Bezeichnung "Süßes Löchle", wohl Reminiszenz an einen einst hier wohnenden "Jud Süß" oder "Süßlich".[2]
An das Judenviertel erinnert am Haus Nr. 4 eine Hinweistafel, um deren genauen Wortlaut es ein zähes Ringen gab.
Weblinks: Rundgang durch Tübingen
In der Judengasse beginnt ein Rundgang zur Geschichte der Juden in Tübingen. Man kann sich entweder von dort durch 17 Stationen klicken, oder diese gezielt aus folgendem [Navigations-Menü] aussuchen.