Kurt Georg Kiesinger: Unterschied zwischen den Versionen

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==Beziehung zu Tübingen==  
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1925 begann er ein Studium der Pädagogik in Tübingen und trat in die [[K.St.V. Alamannia]] ein.  
1925 begann er ein Studium der Pädagogik in Tübingen, wozu ihn der Abschluss eines Lehrerseminars berechtigte, und trat in die [[K.St.V. Alamannia]] ein.  


Da ihn dieses Studium nicht befriedigte, bemühte sich Kiesinger, das Abitur nachträglich zu erwerben. Dafür war als Errungenschaft der Revolution 1918/1919 eine Ergänzungsprüfung in Tübingen eingerichtet worden, zu deren Vorbereitung Kurse an der Universität veranstaltet wurden. Neben diesen Kursen hörte Kiesinger auch andere Vorlesungen. Im Oktober 1926 legte er an einem Gymnasium in Tübingen die externe Abiturprüfung ab. Bereits 1926 wechselte er nach Berlin, um dort das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften aufzunehmen, das er 1934 abschloss.  
Da ihn dieses Studium nicht befriedigte, bemühte sich Kiesinger, das Abitur nachträglich zu erwerben. Dafür war als Errungenschaft der Revolution 1918/1919 eine Ergänzungsprüfung in Tübingen eingerichtet worden, zu deren Vorbereitung Kurse an der Universität veranstaltet wurden. Neben diesen Kursen hörte Kiesinger auch andere Vorlesungen. Im Oktober 1926 legte er an einem Gymnasium in Tübingen die externe Abiturprüfung ab. Bereits 1926 wechselte er nach Berlin, um dort das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften aufzunehmen, das er 1934 abschloss.  
1933 bis 1945 war Kiesinger Mitglied der NSDAP. In der [[Nazi-Zeit]] war er u.a. Rechtsanwalt am Berliner Kammergericht und 1940 bis 1945 Mitglied der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums in Berlin.


Nach seiner Entnazifizierung begann er 1948 eine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Tübingen und Würzburg. Parallel startete ab 1949 seine politische Karriere als Bundestagsabgeordneter der CDU (Wahlkreis Ravensburg, später Waldshut).  
1933 bis 1945 war Kiesinger Mitglied der NSDAP. In der [[Nazi-Zeit]] war er u.a. Rechtsanwalt am Berliner Kammergericht und 1940 bis 1945 Angehöriger (ab 1943 stellvertretender Leiter) der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums in Berlin.  
 
Vor allem seine Ruhestandsjahre verlebte Kiesinger in Tübingen im von ihm gebauten Haus in der [[Engelfriedshalde]]. Seit Mitte der 1960er Jahre besaß er außerdem ein Ferienhaus (ein kleines dunkelbraunes Blockhaus an der Straße Am Jordan) oberhalb von [[Bebenhausen]]. Von dort unternahm er gern Wanderungen im [[Schönbuch]] und soll gelegentlich in der [[Königliche Jagdhütte|Königlichen Jagdhütte]] übernachtet haben. [[1979]] wurde Kiesinger zum [[Ehrenbürger]] der Stadt ernannt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem [[Stadtfriedhof]].  


Nach seiner Entnazifizierung begann er 1948 eine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Tübingen und Würzburg. Ab 1949 startete seine politische Karriere als Bundestagsabgeordneter der CDU (Wahlkreis Ravensburg, später Waldshut).


Vor allem seine Ruhestandsjahre verlebte Kiesinger in Tübingen im von ihm gebauten Haus in der [[Engelfriedshalde]]. Seit Mitte der 1960er Jahre besaß er außerdem ein Ferienhaus (ein kleines dunkelbraunes Blockhaus an der Straße Am Jordan) oberhalb von [[Bebenhausen]]. Von dort unternahm er gern Wanderungen im [[Schönbuch]] und soll gelegentlich in der [[Königliche Jagdhütte|Königlichen Jagdhütte]] übernachtet haben. [[1979]] wurde Kiesinger zum [[Ehrenbürger]] der Stadt ernannt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem [[Stadtfriedhof]].


==Quellen, Weblinks==  
==Quellen, Weblinks==  

Version vom 12. März 2018, 23:45 Uhr

Kurt Georg Kiesinger (1967)
Das Grab von Kurt Georg Kiesinger auf dem Stadtfriedhof an seinem 30. Todestag am 9.03.2018.

Kurt Georg Kiesinger (* 6. April 1904 in Ebingen, Württemberg; † 9. März 1988 in Tübingen) war ein Jurist und Politiker der CDU. Er war u.a. von 1958 bis 1966 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, von 1966 bis 1969 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1967 bis 1971 Bundesvorsitzender der CDU.


Beziehung zu Tübingen

1925 begann er ein Studium der Pädagogik in Tübingen, wozu ihn der Abschluss eines Lehrerseminars berechtigte, und trat in die K.St.V. Alamannia ein.

Da ihn dieses Studium nicht befriedigte, bemühte sich Kiesinger, das Abitur nachträglich zu erwerben. Dafür war als Errungenschaft der Revolution 1918/1919 eine Ergänzungsprüfung in Tübingen eingerichtet worden, zu deren Vorbereitung Kurse an der Universität veranstaltet wurden. Neben diesen Kursen hörte Kiesinger auch andere Vorlesungen. Im Oktober 1926 legte er an einem Gymnasium in Tübingen die externe Abiturprüfung ab. Bereits 1926 wechselte er nach Berlin, um dort das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften aufzunehmen, das er 1934 abschloss.

1933 bis 1945 war Kiesinger Mitglied der NSDAP. In der Nazi-Zeit war er u.a. Rechtsanwalt am Berliner Kammergericht und 1940 bis 1945 Angehöriger (ab 1943 stellvertretender Leiter) der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums in Berlin.

Nach seiner Entnazifizierung begann er 1948 eine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Tübingen und Würzburg. Ab 1949 startete seine politische Karriere als Bundestagsabgeordneter der CDU (Wahlkreis Ravensburg, später Waldshut).

Vor allem seine Ruhestandsjahre verlebte Kiesinger in Tübingen im von ihm gebauten Haus in der Engelfriedshalde. Seit Mitte der 1960er Jahre besaß er außerdem ein Ferienhaus (ein kleines dunkelbraunes Blockhaus an der Straße Am Jordan) oberhalb von Bebenhausen. Von dort unternahm er gern Wanderungen im Schönbuch und soll gelegentlich in der Königlichen Jagdhütte übernachtet haben. 1979 wurde Kiesinger zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Stadtfriedhof.

Quellen, Weblinks